SAP senkt Prognosen wegen Finanzkrise

Im dritten Quartal schrumpfte der Gewinn des Softwareherstellers. Der Gesamtumsatz legte dagegen zu.

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Der Softwarehersteller SAP hat wegen des unsicheren wirtschaftlichen Umfeldes seine Prognosen für 2008 gesenkt. Die Umsatzprognose wurde gestrichen und die Margenerwartung zurückgenommen. Der Gewinn des Walldorfer Unternehmens schrumpfte im dritten Quartal laut Mitteilung unter dem Strich gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahrs von 408 Millionen auf 388 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz legte dagegen von 2,43 Milliarden auf 2,76 Milliarden Euro zu. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg von 606 Millionen auf 614 Millionen Euro. Die um Sondereffekte bereinigte operative Marge von 28,5 bis 29,0 Prozent wurde auf nur noch 28,0 Prozent nach unten korrigiert.

Im dritten Quartal konnte der im DAX notierte Konzern seine Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,99 Milliarden Euro steigern. Die Softwareerlöse erhöhten sich um 7 Prozent auf 763 Millionen Euro. Das Unternehmen verabschiedete sich auch von seinem Ausblick für das Wachstum der Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse 2008 am oberen Rand der Spanne von 24 bis 27 Prozent.

Die Unternehmensführung zeigte sich zufrieden: "Das 3. Quartal 2008 war das 19. Quartal in Folge mit zweistelligen Wachstumsraten bei den Software- und softwarebezogenen Serviceerlösen ohne Berücksichtigung der Wechselkurseinflüsse. Dies ist ein gutes Ergebnis, vor allem, wenn man bedenkt, dass am Ende des Quartals die Kaufentscheidungen unserer Kunden durch die weltweite Finanzkrise stark beeinflusst wurden", sagte Vorstandschef Henning Kagermann. Der Kurs der SAP-Aktie tendiert momentan bei einem allgemeinen Aufwärtstrend des DAX leicht ins Minus.

Vor wenigen Wochen hatte SAP den Markt mit düsteren Kommentaren über einen Auftragseinbruch wegen der Kreditklemme und des weltweiten Konjunkturabschwung schockiert. SAP hatte mit drastischen Sparmaßnahmen auf den Auftragseinbruch reagiert. Offene Stellen wurden zuletzt nicht besetzt, Reisen zwischen den Standorten auf ein Minimum reduziert und die Nutzung von Dienstwagen überprüft. Die Vorstände beteiligen sich an dem Kurs und verzichten auf zehn Urlaubstage. Alle Mitarbeiter sollen zudem zwischen Weihnachten und Neujahr in Zwangsurlaub geschickt werden. (anw)