SCO stellt Preise seiner "Antidot-Lizenz" vor

SCO verlangt für seine "Intellectual Property License for Linux" gesalzene Preise, meinen Analysten.

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Die SCO Group hat nun ihre Preise für die Intellectual Property License for Linux vorgestellt. Das Unternehmen bietet bis zum 15. Oktober eine Server-Lizenz zum Einführungspreis von 699 US-Dollar je Prozessor. Danach soll der Preis auf 1399 US-Dollar steigen. Der Kunde erwirbt damit das Recht auf die Nutzung des geistigen Eigentums von SCO im Linux-Kernel 2.4 und spätere Versionen, teilt das Unternehmen mit, allerdings ausschließlich in binärer Form.

Eine Lizenz für ein einzelnes Desktop-System kostet derzeit 199 US-Dollar, je Embedded Linux werden 32 US-Dollar fällig. Server mit zwei Prozessoren kosten 1148 US-Dollar, bis hin zu 4999 US-Dollar für Systeme mit acht Prozessoren. Analysten meinen, die Preise seien zu hoch und für SCO kontraproduktiv, heißt es in US-amerikanischen Medien. Falls SCO mit seinen Urheberrechtsansprüchen vor Gericht durchkomme, könnten die hohen Lizenzkosten und die -Bedingungen zum Ende von Linux beitragen.

"Wir haben einige Dateien unlizenzierten Code von Unix System V in den Kernels Linux 2.4 und 2.5 identifiziert", erläutert Chris Sontag, General Manager der Intellectual Property Division der SCO Group. Für Kunden, die Linux für kommerzielle Zwecke einsetzen, sei die Lizenzierung notwendig, damit sie keine Urheberrechte von SCO verletzen. Mit anderen Worten: Alle Unternehmen, die das eingesetzte Linux nicht bei SCO lizenzieren, haben mit juristischen Konsequenzen zu rechnen. Schon in dieser Woche will sich SCO mit ersten kommerziellen Linux-Anwendern treffen, um ihnen die Rechtslage und das Lizenzmodell zu schildern, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Erneut hat SCO auf die Klage von Red Hat gegen das Unternehmen reagiert. Die Klage zeige, dass Red Hat nicht gewillt oder in der Lage sei, den beanstandeten Code auszusortieren, der in Linux Eingang gefunden hat. Red Hat vertreibe ein Linux, das exakte Kopien von Code des Unix System 5 enthalte. Red Hat dagegen begründet die Klage damit, SCO davon abhalten zu wollen, "weiterhin unwahre Behauptungen gegenüber Red Hat Linux aufzustellen und damit die Integrität der gesamten Open-Source-Community in Frage zu stellen". (anw)