SCO vs. Linux: Anträge abgelehnt, Frist verlängert

Insgesamt bekam SCO 30 Tage vom Richter zugesprochen, die Klage gegen IBM mit Dokumenten zu fundieren, die die illegale Übernahme von Code oder Konzepten nach Linux beweisen.

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Von
  • Detlef Borchers

In der Auseinandersetzung um angeblich illegal nach Linux transferierten Code oder um die Übertragung von nicht-wörtlich kopierten Unix-Konzepten nach Linux zwischen der SCO Group und IBM hat der zuständige Richter laut Groklaw zwei Anträge von SCO abgelehnt, mit denen die Kläger weitere Fristverlängerungen erreichen wollten. Richter Kimball lehnte dabei den Eilantrag der SCO Group ab, die völlig neue Verhandlungstermine verlangte. Ebenfalls negativ beschieden wurde der Versuch von SCO, weitere Fristverlängerungen zu erreichen. Die weitere Argumentation von SCO, dass IBM das Verfahren verzögere, ließ der Richter Kimball nicht gelten, weil es die SCO Group sei, die verspätet wichtige Dokumente präsentiert habe. Insgesamt bekam SCO 30 Tage vom Richter zugesprochen, die Klage mit Dokumenten zu fundieren, die die Übernahme von Code oder Konzepten nach Linux beweisen.

Wie die Veröffentlichung des Eilantrages auf Groklaw zeigt, versucht SCO sich davon zu distanzieren, dass es Linux lizensiert habe. Die so genannte Antidot-Lizenz sei einzig eine Lizenz für die Firmen, um proprietären Unix-Code aus dem Eigentum von SCO unter Linux laufen zu lassen. Bei dieser Argumentation ergibt sich das Problem, dass SCO für das weltweite Lizenzgeschäft ausdrücklich die Unternehmenssparte SCOsource ins Leben gerufen hatte, die in den Pressemeldungen die Lizenz auf den Binärcode von Linux beschränkte. Dies kann juristisch durchaus als Lizenzierung einer Linux-Distribution interpretiert werden.

Zu den Entwicklungen im Streit zwischen SCO, IBM und der Open-Source-Gemeinde siehe den Artikel auf c't aktuell (mit chronologischer Linkliste zu Beiträgen auf heise online, aus Technology Review und der c't):

(Detlef Borchers) / (jk)