SCO vs. Linux: IBM und Novell erheben Einspruch gegen SCO-Verkauf

Darl McBride, Chef der vor allem wegen des Streits über angebliche Copyright-Verletzungen in Linux sowie um die Copyrights an Unix bekannten SCO, ist überzeugt, dass SCO noch Chancen hat, die anhängigen Prozesse zu gewinnen.

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Von
  • Detlef Borchers

Im Konkursverfahren der SCO Group, seit einiger Zeit vor allem wegen der gerichtlichen Auseinandersetzungen über angebliche Copyright-Verletzungen in Linux sowie um die Copyrights an Unix bekannt, erheben IBM und Novell Einspruch gegen Pläne von SCO, die wesentlichen Teile der Firma an den Investor York Capital zu verkaufen. Dieser bietet nach Angaben der SCO Group insgesamt 36 Millionen US-Dollar für Unix-Lizenzrechte, Einnahmen aus erfolgreich durchgeführten Prozessen und Rechten der Tochterfirma Me Inc. Der Einspruch von IBM macht geltend, dass die von SCO präsentierten Vertragsdetails zu vage sind. Im Einspruch von Novell wird die Summe von 36 Millionen als "größtenteils illusorische" Addition bezeichnet. Beide Firmen plädieren für eine Aufhebung des Konkursverfahrens von SCO und die Fortführung der jeweiligen Prozesse, in denen es um die Rechte an Unix (Novell) und angeblich illegal nach Linux kopierten Sourcecode (IBM) geht. Die Einsprüche von IBM und Novell werden voraussichtlich in der mündlichen Verhandlung vor dem Konkursgericht am 6. November zur Sprache kommen.

In einer weiteren mündlichen Verhandlung im Konkursverfahren von SCO musste SCO-Chef Darl McBride vor den Vertretern der Gläubiger aussagen. Dabei wurden vor allem widersprüchliche Angaben von SCO zu verschiedenen Bonus-Zahlungen und Berater-Honoraren hinterfragt, die SCO an seine eigenen Direktoren auszahlte. Darl McBride zeigte sich über Interna seiner Firma, die nach seinen Angaben nur 120 Mitarbeiter hat, nicht besonders gut informiert. Insgesamt gab McBride seiner Überzeugung Ausdruck, dass SCO noch Chancen hat, die anhängigen Prozesse zu gewinnen. "Wenn wir nicht unseren Tag vor Gericht haben, werden wir in Schwierigkeiten sein", erklärte McBride. Er ließ dabei offen, ob das Verfahren vor dem Konkursrichter oder die Auseinandersetzungen mit IBM und Novell gemeint waren.

Zu den Entwicklungen in dem Streit, den SCO mit IBM, Novell und der Open-Source-Gemeinde um SCO-Rechte an Unix und angeblich unrechtmäßig in Linux übernommenen Code angezettelt hat, siehe den Online-Artikel in c't Hintergrund (mit chronologischer Linkliste zu Beiträgen auf heise online, aus Technology Review und der c't):

(Detlef Borchers) / (jk)