Sachsens Ministerpräsident bestätigt Pläne von AMD in Dresden
Die Signale für eine zweite Ansiedlung von AMD in Dresden stehen auf Grün.
Die Signale für eine zweite Ansiedlung von AMD in Dresden stehen auf Grün. Nach positiven Voten für Bundes- und Landesbürgschaften will AMD am Donnerstag auf einer Pressekonferenz eine für das Unternehmen "bedeutende Mitteilung" machen. Sachsen will für die Ansiedlung einer zweiten Chipfabrik von AMD mit 224 Millionen Euro bürgen. Auch der Bürgschaftsausschuss von Bund und Ländern hat am Dienstag nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums ein "positives Votum" gegeben. Nun müssten die Leitungen der beteiligten Ministerien entscheiden. Dies sei in den kommenden Tagen zu erwarten, hieß es. Das Unternehmen selbst wollte die Milliarden-Investition weiterhin nicht bestätigen.
Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) sagte zu der zweiten Ansiedlung des Konzerns in der Landeshauptstadt: "Ich hoffe, dass nichts mehr anbrennt." Er habe sich seit einem Jahr an den Verhandlungen beteiligt und sei "außerordentlich glücklich". Aus Rücksicht auf das partnerschaftliche Verhältnis zu dem Unternehmen wollte er keine Details nennen.
In den vergangenen Tagen hatte es um die zweite Ansiedlung des Konzerns auf dem 36 Hektar großem Gelände in Dresden zahlreiche Spekulationen gegeben. Seit 1996 existiert dort die bislang einzige Produktionsstätte für Mikroprozessoren des Konzerns außerhalb der USA. "2,2 Milliarden Dollar wurden bislang in den Standort investiert", sagte ein AMD-Sprecher. 2.000 Mitarbeiter seien beschäftigt.
Das Land stellte nach Angaben von Ronald Weckesser (PDS), Vorsitzender des Finanzausschuss im Landtag, eine Bürgschaft von 224 Millionen Euro in Aussicht. "Bei dem namhaften Großinvestor scheint trotz der Höhe der Summe das Risiko überschaubar", sagte er der dpa. Die geplante 2,4-Milliarden-Investition wolle das Unternehmen mit Krediten in Höhe von 700 Millionen Euro finanzieren. Für 80 Prozent der Summe würden Landes- und Bundesbürgschaften benötigt, sagte er. Sachsen trage 40 Prozent. Zur Höhe des Anteils des Bundes machte das Bundeswirtschaftsministerium keine Angaben.
"AMD würde überall auf der Welt bei einer Großinvestition in dieser Größenordnung Förderungen oder steuerliche Erleichterungen bekommen", sagte Weckesser zu der Landesbürgschaft. Für einen Kredit in diesem riesigen Gesamtvolumen brauche auch ein Großinvestor Bürgschaften.
In Sachsen haben sich Hightech-Firmen im Jahr 2000 zu einem der größten Mikroelektronik-Cluster Europas zusammengeschlossen. Im "Silicon Saxony" arbeiten rund 129 Unternehmen -- darunter Große der Branche wie AMD und Infineon -- sowie Forschungsinstitute. Jährlich wird ein Gesamtumsatz von zwei Milliarden Euro erzielt. Mehr als 15.000 Mitarbeiter sind beschäftigt. Insgesamt gibt es im Freistaat nach einer Studie 765 Hightech-Unternehmen mit mehr als 20.000 Mitarbeitern. (dpa) / (jk)