Safer Sexting: Kampagne der Medienanstalt NRW mit New Brand Award ausgezeichnet

Eine Aufklärungskampagne der Landesmedienanstalt NRW zum Thema Sexting gewinnt einen Preis. Andere Bundesländer wollen sich ebenfalls der Kampagne anschließen.

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Plakate der Safer-Sexting-Kampagne der Landesmedienanstalt NRW

(Bild: Landesmedienanstalt NRW)

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Die "Safer Sexting"-Kampagne der Landesmedienanstalt NRW gewinnt den New Brand Award in der Kategorie "Branded CSR Activities Social". Sexting steht für den digitalen Austausch "erotischer Nachrichten, Fotos und Videos". Die im Herbst 2022 gestartete Kampagne, die auch auf 1.500 Großflächen in NRW zu sehen war, richtete sich an 14-17-Jährige. Die Jugendlichen sollten unter anderem mit Plakaten, auf denen Frucht-Emojis und Titel wie "Mein Ding", "Dein Ding" und weiteren zu sehen war, aufgeklärt werden. Den Preis hat die Jury aufgrund "der auffälligen Gestaltung, insbesondere die zielgruppengerechte Ansprache zu dem wichtigen, aber oft verschwiegenen Thema" vergeben.

Für viele Jugendliche gehört Sexting der Medienanstalt zufolge zur Entdeckung der eigenen Sexualität dazu. Doch wer Nacktbilder verschickt, sollte sich gut überlegen, ob das Gesicht auch darauf zu sehen sein soll. Aufpassen muss auch, wer sich etwa in einer WhatsApp- oder Signalgruppe aufhält, in der kritische Inhalte geteilt werden – auch der Besitz von Kinderpornografie ist strafbar, auch bei Jugendlichen. Die Zahl der minderjährigen Straftäter in diesem Bereich steigt und damit auch die Zahl der Fälle ohne pädokriminellen Hintergrund. Diese soll in einigen Behörden bereits bei rund 50 Prozent liegen. Das hat auch die Politik erkannt und diskutiert darüber, ob sogenannte "Schulhof-Fälle" nicht mehr als Verbrechen verfolgt werden sollen.

Damit Minderjährige sich daher nicht bereits als Kinder – oft nicht wissend – strafbar machen, soll das Thema "auf Augenhöhe" adressiert werden und über die Grenze zum sexuellen Missbrauch aufklären. Über Spots in Burger-King- und McDonalds-Filialen hat die Landesmedienanstalt die Jugendlichen erreichen wollen. Ebenfalls fand ein direkter Kontakt mit Jugendeinrichtung und Schulen statt. Das soll einer langfristigen Sensibilisierung für das Thema dienen – sowohl für Täter als auch für potenzielle Opfer.

Auch die Medienanstalten anderer Bundesländer wie die von Berlin-Brandenburg sowie die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein wollen sich an der kommenden Neuauflage der Kampagne im Herbst 2023 beteiligen. Die Plakatmotive sowie das pädagogische Material werden auf der Website zum Download bereitgestellt. Daneben hat die Landesjugendanstalt auch fragzebra.de ins Leben gerufen oder eine Website, um bei Verdacht auf Cybergrooming online Anzeige zu erstellen und veröffentlicht auch regelmäßig Umfragen zu Cybergrooming.

(mack)