Sage vs. Microsoft: Der Ritt gegen Kartell-Windmühlen

Die britische Sage-Gruppe, Hersteller von Unternehmens-Software, opponiert auch beim Bundeskartellamt gegen die Übernahme von Navision durch Microsoft.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Die britische Sage-Gruppe, Hersteller von Unternehmens-Software, opponiert gegen die Übernahme des dänischen Mitbewerbers Navision durch Microsoft. Der Chef der deutschen Sage-Tochter sageKHK, Peter Dewald, will laut Presseberichten heute beim Bundeskartellamt vorsprechen, wohl um vor drohenden Preisverzerrungen zu warnen. Aus Sicht von Sage ist Microsoft bereits mit seinen Betriebssystemen und Datenbank-Programmen im Markt für Unternehmens-Software dominant und könnte die Navision-Software über eine Bündelung mit den eigenen Produkten konkurrenzlos günstig auf den Markt werfen.

Sage-Chef Paul Stobart, der letzte Woche zuerst bei der dänischen Kartellaufsicht vorstellig geworden war, hat sich bei der EU-Kommission inzwischen einen Korb geholt. Bei einer Überprüfung des Mergers durch die EU kämen zwar auch die vereinten Vertriebskanäle von Microsoft und Navision aufs Tapet, aber Insider gehen davon aus, dass es zu einer solchen kartellrechtlichen Durchleuchtung gar nicht erst kommen wird. Einerseits habe Microsoft den europäischen Markt für Programme wie die von Navision gerade erst betreten und sei dort bislang keine Macht gewesen, und andererseits bleibt Navision unter den stattlichen Mindestumsätzen, die eine Brüsseler Prüfung zwingend auf den Plan rufen würden. Und die EU-Kommission lässt in dieser Hinsicht keinerlei Eigeninitiative erkennen. (hps)