Samsung SSD 850 Evo fĂĽr bezahlbare Rechner

Nach der 850-Pro-Baureihe mit 3D-V-NAND-Flash bringt Samsung nun die pro Gigabyte billigere Version 850 Evo mit Triple-Level-Cell-Speicherchips auf den Markt.

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Samsung SSD 850 Evo TLC 3D-V-NAND

Samsung SSD 850 Evo mit TLC-3D-V-NAND-Flash-Speicher.

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Bei mehrlagig aufgebauten NAND-Flashes mit vertikal orientierten Speicherzellen ist NAND- und DRAM-Marktführer Samsung einsamer Vorreiter. Unter anderem weil die einzelnen 3D-V-NAND-Zellen gröbere Strukturen aufweisen, sollen sie eine größere Anzahl von Schreib-/Löschzyklen vertragen.

Die Triple-Level-Cell-(TLC-)Flashes in der neuen Baureihe SSD 850 Evo sind zwar nicht ganz so robust wie die 2-Bit-(MLC-)Versionen in der teureren 850 Pro, doch Samsung verspricht schon für die 120-GByte-Version der 850 Evo eine Endurance von 75 Terabytes Written (TBW). Das sollte für die allermeisten Desktop-PCs und Notebooks locker ausreichen in den 5 Jahren Garantiefrist. Die teurere 850 Pro kommt mit 10 Jahren Garantie und soll 150 TBW vertragen. Die meisten SSDs fallen dabei erst deutlich jenseits der spezifizierten Lebensdauer aus.

Bei Datentransferrate und Zugriffszeiten unterscheiden sich SSD 850 Pro und Evo schon laut Datenblatt nur wenig, in der Praxis sind die Differenzen unbedeutend: Ob nun 40.000 oder 90.000 I/O-Operationen pro Sekunde möglich sind, ist im Vergleich zur mehrere hundertmal langsameren Festplatte egal – beides fühlt sich flott an. Nur beim Beschreiben zeigt die kleinste 120-GByte-Version der 850 Evo eine Schwäche: Bei längeren kontinuierlichen Schreibzugriffen sinkt die Datentransferrate.

(Update:) Das liegt unter anderem daran, dass in der 120-GByte-Version nur ein einziger Flash-Chip sitzt, sodass der Controller nur einen oder wenige Kanäle parallel nutzen kann. Die sequenzielle Schreibrate fällt im Extremfall unter 150 MByte/s – das ist weniger als bei den schnellsten SATA-Festplatten. (Ende Update)

Genau wie die Pro-Version verschlüsselt die 850 Evo alle geschriebenen Daten mit einem AES256-Algorithmus (Self-encrypting Drive, SED). Mit Unterstützung für TCG Opal und IEEE1667 erfüllen beide SSD-Versionen die Microsoft-Vorgaben für eDrives, Windows 8 Pro kann die Hardware-Verschlüsselung für Bitlocker nutzen.

Mancher hält TLC-NAND-Flashes für weniger robust als MLC-Versionen. Dafür gibt es derzeit anscheinend zwar keine stichhaltige Datenbasis, doch in den letzten Monaten gab es zwei prominente Pannen: Einerseits musste Samsung ein Firmware-Update für die SSD 840 Evo mit planarem TLC-NAND-Flash liefern, weil die Lesegeschwindigkeit bei länger gespeicherten Dateien sank. Und laut Spekulationen sollen TLC-Flashes für Abstürze mancher iPhone-6-Versionen mit 64 und 128 GByte Kapazität verantwortlich sein.

Samsung will die SSD 850 Evo ab Mitte Dezember mit 120 GByte (92 Euro), 250 GByte (138 Euro), 500 GByte (247 Euro) und 1 TByte (458 Euro) verkaufen. (ciw)