Samsung kündigt 4-Gigabit-DDR3-Speicherchips an

Der DRAM-Weltmarktführer Samsung Electronics hat nach eigenen Angaben den ersten Speicherchip mit mehr als vier Milliarden Speicherzellen fertig entwickelt.

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Den nach eigenen Angaben weltweit ersten 4-Gigabit-Speicherchip hat der DRAM-Marktführer Samsung Electronics entwickelt. Das DDR3-SDRAM soll auch in Versionen mit 1,35 statt der JEDEC-konformen 1,5 Volt Betriebsspannung produziert werden, wodurch es noch sparsamer arbeitet. Samsung will auch den 4-GBit-Chip in 50-Nanometer-Technik fertigen, die bereits bei 2-GBit-Chips zum Einsatz kommt. Laut Samsung-Webseite hat bisher aber erst ein einziges 2-GBit-DDR3-SDRAM den Status "Mass Production" erreicht, nämlich ein 128Mx16-Chip namens K4B2G1646B. Bis 4-GBit-Chips also in großen Stückzahlen von den Samsung-Bändern laufen, dürften noch einige Monate ins Land gehen: Die 2-GBit-Chips hatte Samsung Ende September angekündigt, und bisher hat es erst eine Version in die Serienfertigung geschafft.

Zurzeit ist DDR2-SDRAM mit Abstand der gängigste DRAM-Typ für PC- und Server-Hauptspeicher, doch DDR3-Speicher soll in diesem Jahr deutlich an Bedeutung gewinnen: Intels Prozessoren der Nehalem-Generation sind ausschließlich für DDR3 ausgelegt, die Server-Versionen werden in den nächsten Wochen erwartet. Auch bei AMD steht die erste DDR3-Plattform AM3 kurz vor der Einführung.

Auf Desktop-PC-Mainboards und in Notebooks kommen fast ausschließlich ungepufferte DIMMs (UDIMMs) zum Einsatz, während die für deutlich größeren Hauptspeicher ausgelegten Server und Workstations Registered- oder Fully-Buffered-DIMMs benötigen (RDIMM/FB-DIMM), die zudem Zusatzchips für ECC tragen. Mit den Nehalem-Xeons wechselt Intel von den mit DDR2-SDRAMs bestückten FB-DIMMs, die sich als wenig energieeffizient erwiesen haben, auf DDR3-RDIMMs. Möglicherweise werden kommende Itanium-Server FB2-DIMMs mit DDR3-Chips nutzen.

Weil UDIMMs (ohne ECC) maximal sechzehn Chips tragen dürfen und nur solche mit jeweils 8 oder 16 Datenleitungen, braucht man 2-GBit-Chips für 4-GByte-UDIMMs. Letztere sind noch sehr selten und bisher überhaupt nur mit DDR2-Schnittstelle angekündigt. Das von G. Skill bereits zur CeBIT 2008 angekündigte 16-GByte-Kit ist noch immer nicht (oder zumindest zurzeit nicht) lieferbar.

Mit 4-GBit-Chips werden 8-GByte-UDIMMs möglich; ECC-RDIMMs mit 36 4-GBit-Chips würden 16 GByte speichern, mit Dual-Die-Packages oder als Quad-Rank-DIMMs werden sogar 32-GByte-Riegel möglich – und mit Spezialverfahren auch noch größere.

Desktop-PC-Mainboards mit ihren typischerweise vier DIMM-Slots würden sich mit 8-GByte-UDIMMs auf 32 GByte aufrüsten lassen; bei den ersten angekündigten Phenom-II-AM3-Boards ist allerdings bisher nur von maximal 16 GByte die Rede. Das deutet darauf hin, dass die AMD-Prozessoren für Desktop-Rechner zunächst höchstens 2-GBit-Chips ansteuern können. Die Speichercontroller der bisherigen Intel-Chipsätze sind bei DDR3-SDRAM sogar auf höchstens 1-GBit-Chips beschränkt, während sie DDR2-SDRAMs mit bis zu 2 GBit verkraften. Der Core i7 kann auch mit 2-GBit-Chips umgehen. (ciw)