Samsung zeigt im Patentstreit mit Apple keine Verhandlungsbereitschaft
Nach der plötzlichen Beilegung des Patentstreites zwischen HTC und Apple betonte der südkoreanische Smartphone-Hersteller, man beabsichtige derzeit nicht, eine Einigung mit dem dem iPhone-Hersteller herbeizuführen.
In dem weltweit ausgefochtenen Patentstreit mit Apple schließt Samsung eine Einigung derzeit aus. Der Konzern habe keine Absicht zu verhandeln, wurde der Leiter des Bereichs IT und mobile Kommunikation, Shin Jong Kyun, am Mittwoch von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert. Hintergrund der Äußerung war die Einigung im Patentkonflikt zwischen Apple und dem Smartphone-Spezialisten HTC am vergangenen Wochenende.
Die Unternehmen hatten sich auf eine Kreuzlizenzierung verständigt und die gegenseitigen Klagen fallen gelassen. Marktbeobachter gehen davon aus, dass HTC Lizenzgebühren an Apple zahlt. HTCs Chefin Cher Wang hatte vor gut zwei Monaten noch betont, es gäbe keine Gespräche mit Apple über die Beilegung des Patentkonfliktes.
Nach der Einigung mit HTC ist Apple noch in einen Streit um Schutzrechte mit Weltmarktführer Samsung und dem inzwischen zu Google gehörenden Handy-Pionier Motorola verwickelt. Beide sind deutlich stärkere Gegner als der zuletzt kriselnde HTC-Konzern aus Taiwan. Im August hatten Geschworene in einem Prozess in Kalifornien entschieden, dass Samsung mehr als eine Milliarde Dollar Schadenersatz an Apple zahlen müsse. Die Südkoreaner hätten mehrere Patente verletzt. Samsung will die Entscheidung kippen – Apple wiederum eine höhere Zahlung erwirken.
Samsung-Topmanager Shin prognostizierte unterdessen, dass der Smartphone-Absatz im Schlussquartal 2012 ähnlich stark ausfallen werde wie im vorhergehenden Quartal zum Marktstart des Galaxy S3. Nach Berechnungen von Marktexperten kommt derzeit rund jedes dritte weltweit verkaufte Smartphone von Samsung. (Mit Material der dpa) / (lbe)