Samwer-Brüder verlassen Jamba

Oliver und Marc Samwer geben die Geschäftsführung der Jamba GmbH ab und stehen noch bis Juni 2006 der Firma als Berater zur Verfügung. Für die Entscheidung werden "persönliche Gründe" angeführt.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Die Gründer des Klingelton-Händlers Jamba GmbH geben die Geschäftsführung des Unternehmens ab und werden stattdessen dort noch bis Juni 2006 als Berater tätig sein. Diese Entscheidung haben sie aus persönlichen Gründen getroffen, heißt es in einer Mitteilung. Die im Oktober zu Geschäftsführern ernannten Markus Berger-de León und Dirk Hoffmann übernehmen die Aufgaben der Samwer-Brüder. Berger-de Léon obliegt die Gesamtverantwortung für das Unternehmen, während Hoffmann die Finanzen betreut. Zusammen mit Jens Begemann (Produktmanagement), Frank Biedka (Technik), Martin Ott (Marketing, Vertrieb, Content) und Christian Vollmann (New Business) bilden sie die neue Geschäftsleitung der GmbH.

Jamba wurde im August 2000 von den drei "Samwer-Brothers" Alexander, Mark und Oliver sowie Max Finger und Ole Brandenburg gegründet. Brandenburg verließ das Unternehmen ein Jahr später, und Alexander Samwer widmete sich der (Wieder-) Entdeckung der Langsamkeit. Im Mai 2004 verkauften die Samwers Jamba an die US-amerikanische Telekom- und Internet-Dienstleistungsfirma VeriSign für 273 Millionen US-Dollar. Schon Mitte 1999 hatten die Samwers ihren Geschäftssinn bewiesen, als sie das von ihnen erst drei Monate zuvor ins Leben gerufene Internet-Auktionshaus Alando an den Marktführer eBay verkauften.

Der Jamba-Eigentümer VeriSign meldete zuletzt im – inzwischen internationalisierten – Geschäft mit Mobilfunk-Inhalten einen Gewinn und glaubt nach Bekunden von VeriSign-CEO Stratton Sclavos weiterhin an die langfristigen Perspektiven dieser Dienste. Wiederholt machte Jamba Negativ-Schlagzeilen wegen seiner Geschäftspraktiken und erntete Kritik von Verbraucherschützern, da insbesondere Jugendliche die mit dem Herunterladen der penetrant beworbenen Klingeltöne verbundenen Zahlungsverpflichtungen häufig nicht durchschauen. Als Arbeitgeber geriet Jamba, das derzeit rund 480 Mitarbeiter beschäftigt, ins Visier der Gewerkschaften. (ssu)