Satellitendaten: So können Forscher mit EO-Lab ein Auge auf die Erde werfen

Das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt bereitgestellte Portal EO-Lab bietet Petabytes an Daten. Doch auch bei der KI-Entwicklung hilft es weiter.

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Beispiel für die Satellitendaten

Erdbeobachtungsmissionen wie der deutsche Satellit EnMAP liefern mit ihren wissenschaftlichen Instrumenten Daten über den Zustand der Umwelt. Das Bild zeigt Istanbul mit dem Bosporus.

(Bild: DLR)

Lesezeit: 2 Min.

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) will mit Satellitendaten und Rechenleistung Forscher in Deutschland bei ihrer Arbeit unterstützen. Seit dem 11. Juli steht die dafür geschaffene Internetplattform "EO-Lab" Interessierten zur Verfügung, teilte das DLR mit. Der Zugang zu den Daten deutscher und europäischer Satellitenmissionen ist kostenfrei. Neben den Daten bietet EO-Lab Möglichkeiten an, eigene Algorithmen zu entwickeln.

Mit dem einfachen Zugang zu Daten und Rechnern will die Bundesregierung den Gebrauch Künstlicher Intelligenz fördern. Mittels des Tools EO-Browser können selbst Interessierte ohne Fachkenntnisse leicht auf einer Karte Satellitenbilder sichtbar machen und den Datenfundus durchsuchen. Dazu zählen etwa Daten der Satellitenmissionen TerraSAR-X und EnMAP sowie des europäischen Copernicus-Systems. Insgesamt stehen über 25 Petabyte (PB) an Fernerkundungsdaten zur Verfügung.

DLR und Bundesregierung sehen in der Initiative unter anderem einen Nutzen für Projekte im Bereich Stadtentwicklung, in der Landschaftsplanung, in der Meteorologie, in Land- und Forstwirtschaft sowie bei Umwelt- und Naturschutz. Aufbau und Betrieb hat die Firma CloudFerro übernommen. Das Projekt wird mit Mitteln des Bundeswirtschaftsministeriums finanziert. Mittels der Satellitendaten können zum Beispiel Auswirkungen von Dürren, Klimawandel und Extremwetterereignissen untersucht werden.

"Das Portal dient dabei nicht nur zur Verarbeitung von Informationen, sondern bietet auch eine optimale Umgebung, um neue Algorithmen zu entwickeln", erläutert Projektleiter Peter Wagner. Das Portal richte sich auch an Neueinsteiger. Dazu werden Informationsmaterial, Schulungen und Online-Seminare angeboten. Ein Online-Forum steht zum Austausch der Forscher bereit. Ergebnisse sollen zudem auf der Plattform präsentiert werden.

EO-Lab ist laut dem DLR vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sicherheitszertifiziert und wird in einem deutschen Rechenzentrum gehostet. Durch die Unterstützung des EO-Lab können Universitäten und Forschungseinrichtungen die Möglichkeiten ohne zusätzlichen personellen und finanziellen Aufwand nutzen.

Das EO-Lab ergänzt das bereits vorhandene Internetportal CODE-DE. Dieses stellt Erdbeobachtungsdaten des europäischen Copernicus-Programms für Behörden bereit. KI-Algorithmen, die auf EO-Lab entwickelt wurden, sollen künftig auch für öffentliche Einrichtungen bereitgestellt werden.

(mki)