Scheidender Mobilcom-Chef glaubt an Fusion mit Freenet

Thorsten Grenz rechnet mit turbulenten Hauptversammlungen, gibt sich jedoch überzeugt, dass die Anteilseigner beider Unternehmen der Verschmelzung zustimmen werden.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der amtierende Mobilcom AG-Chef Thorsten Grenz rechnet damit, dass die anstehenden Hauptversammlungen des Mobilfunkanbieters und seiner derzeitigen Konzerntocher Freenet.de AG jeweils eine Mehrheit für die geplante geplante Fusion beider Unternehmen ergeben werden. Wie bei früheren "turbulenten Mobilcom-Hauptversammlungen" rechne er mit Anfechtungsklagen, erklärte Grenz gegenüber dpa.

Sorgten in den vergangenen Jahren vor allem Auseinandersetzungen rund um Mobilcom-Gründer Gerhard Schmidt für Wirbel auf den Aktionärstreffen, wollen diesmal Mobilcom-Mitarbeiter juristisch gegen den Zusammenschluss vorgehen, weil sie um ihre Arbeitsplätze fürchten. Deren angekündigte Klagen seien zudem "lästiger", weil zum Eintragen der aus Mobilcom und Freenet entstehenden Firma ins Handelsregister alle Anfechtungsklagen ausgeräumt sein sollten, erläuterte Grenz.

Grenz, der Ende August zugunsten von Freenet-Chef Eckhard Spoerr den Chefsessel räumt und ganz aus dem Unternehmen ausscheidet, hinterlässt eine in ihrer Ertragskraft gestärkte Mobilcom, deren Mobilfunkgeschäft mit 645,2 Millionen Euro Umsatz im ersten Halbjahr 2005 -- einem Rückgang von 8,6 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum zum Trotz -- die umsatzstärkste Sparte der vor der Fusion stehenden Unternehmen blieb. Deren Gesamtumsatz stieg um 2,8 Prozent auf 960,2 Millionen Euro.

Auch Freenet meldet positive Zahlen: Die Festnetzangebote der Noch-Konzerntochter haben 4,6 Millionen Kunden, was einem Plus von 7 Prozent entspricht, den Internetzugang nutzen unverändert 3,7 Millionen Menschen. Sie brachten Freenet Erlöse von rund 324,5 Millionen Euro, ein Zuwachs von rund 41 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2004. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 7 Prozent auf rund 68 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben fast 30 Millionen Euro Gewinn, im Vorjahreshalbjahr waren es 27 Millionen Euro. (ssu)