Schneider-Kreuznach: Angekündigte Fotoobjektive abgekündigt
Vor drei Jahren hatte Schneider-Kreuznach hochwertige MFT-Objektive angekündigt. Inzwischen steht fest, dass diese Objektive nie auf den Markt kommen werden. Von den aktuellen Umstrukturierungen sind aber auch weitere Objektiv-Baureihen betroffen.
(Bild: Schneider-Kreuznach)
- Sascha Steinhoff
Der Gewinn war bei Schneider-Kreuznach schon länger rückläufig, mit umfangreichen Umstrukturierungsmaßnahmen wurde gegengesteuert. Zu den offensichtlich unrentablen Geschäftszweigen des Optik-Herstellers zählte auch die Fotosparte; dem fielen nun auch die vor drei Jahren angekündigten hochwertigen MFT-Objektive zum Opfer.
Langsames Ende
Schneider-Kreuznach wird eigenen Angaben zufolge jetzt doch keine MFT-Objektive für spiegellose Systemkameras produzieren. Aus der Produktion von Objektiven für Kompaktkameras hat sich der Hersteller ebenfalls zurückgezogen. Die im letzten Jahr vorgestellten hochwertigen DSLR-Festbrennweiten (z.B. das Makro-Symmar 85 mm) sollen ebenfalls nicht erscheinen. Bei Vergrößerungsobjektiven für fotografische Zwecke ist die Produktion ausgelaufen.
Alles in allem spielt Schneider-Kreuznach damit im Fotobereich keine größere Rolle mehr. Auf der Webseite sind derzeit nur noch vereinzelte exotische Linsen wie Tilt/Shift-Objektive, Mittelformat-Objektive und Fachkamera-Objektive gelistet.
Bewegtbilder
Mehr Auswahl gibt es bei Objektiven für Bewegtbilder, hier hat Schneider-Kreuznach mit den FF-Prime Linsen ein größeres Objektivportfolio im Angebot. Auch weiterhin sollen hochwertige Objektive und Filter für bewegte Bilder produziert werden. Außerdem will man sich zukünftig verstärkt bei optischen Produkten für industrielle Anwendungen engagieren. Hier sieht Schneider-Kreuznach anders als in der Fotosparte einen vielversprechenden Wachstumsmarkt.
Von den massiven Umstrukturierungen bei Schneider-Kreuznach bleiben auch mit dem Unternehmen verbundene Traditionsmarken wie beispielsweise Praktica und Pentacon nicht verschont. Ein ausführliches Interview mit Harald Barth, Leiter Bereich Film & Photo der Jos. Schneider Optische Werke, bringt heise Foto am Dienstag, den 7. Juli. (sts)
