Schnelle Hochwasserhilfe im Internet
Hochwasserhilfe von Mensch zu Mensch kann jetzt schnell und unbürokratisch über das Internet organisiert werden; diverse Internet-Sites sind inzwischen am Start.
Hochwasserhilfe von Mensch zu Mensch kann jetzt schnell und unbürokratisch über das Internet organisiert werden, berichtet dpa. Unter anderem starteten ZDF, T-Online und die Werbeagentur Scholz & Friends am Freitag die gemeinsam Aktion Ich helfe Dir. Unter den Internetadressen www.ich-helfe-dir.t-online.de und www.ich-helfe-dir.zdf.de sollen Spender von Sachen oder Dienstleistungen und Flutopfer zusammengebracht werden. Die Telekom hat zudem eine kostenlose Telefon-Hotline (01802/100 700) für Gebote und Gesuche eingerichtet. Auch der Ostdeutsche Sparkassen- und Giroverband (OSGV) schaltete eine Internetplattform unter der Adresse www.hochwasserboerse.de.
Bundespräsident Johannes Rau hat die Schirmherrschaft über die Aktion Ich helfe Dir übernommen und bittet darum, mitzumachen. Es soll dafür mit Zeitungsanzeigen und Fernsehspots geworben werden. Der Vorstandsvorsitzende von Scholz & Friends, Thomas Heilmann, sagte bei der Vorstellung in Berlin, es gebe eine unglaubliche Hilfsbereitschaft, mit Sachmitteln und Dienstleistungen zu helfen. T-Online-Vorstand Andreas Kindt sagte gegenüber dpa, der Vorteil des Internet sei, dass Hilfesuchende und Hilfswillige direkt und schnell in Kontakt kommen könnten. Das Portal funktioniere wie ein Marktplatz. Es würden kostenfrei und ohne Werbung automatisch passende Angebote und Gesuche zusammengeführt. Die weitere Abwicklung laufe wie eine Auktion. Der Hermes-Versand transportiere Pakete mit einem Gewicht bis zu 31,5 Kilogramm und bis zu einer bestimmten Größe kostenlos in die Hochwassergebiete. Die Aktion wird von weiteren Unternehmen unterstützt.
Wer keinen Zugang zum Internet hat, kann das Telekom-Callcenter unter der Telefon-Hotline 01802/100 700 nutzen, über das ebenfalls Gebote und Gesuche aufgegeben werden können. Außerdem wir nach Kindts Angaben der T-Online-Truck mit Internetzugängen in den Katastrophengebieten unterwegs sein.
Die Internetplattform des Ostdeutschen Sparkassen- und Giroverbandes bietet eine umfangreiche Datenbank für den Austausch von Hilfeleistungen, teilte der Geschäftsführende OSGV-Präsident Rainer Voigt in Berlin mit. Unter den Rubriken Von Mensch zu Mensch, Von Firma zu Firma und Von Kommune zu Kommune könnten Sachleistungen und praktische Hilfsangebot ausgetauscht werden. Es werde zudem über die Sonderkreditprogramme der Sparkassenorganisation und die von der Bundesregierung beschlossenen Fördermöglichkeiten informiert.
Eine Internet-Börse des Siemens-Konzerns soll den Opfern der Flutkatastrophe bei der Suche nach einer Notunterkunft helfen. Private Anbieter von Unterkünften können sich unter der Internet-Adresse hochwasserhilfe.siemens.de bundesweit rund um die Uhr melden, teilte die Siemens AG am Freitag in München mit. Die Hochwasseropfer können sich die Angebote im Internet ansehen.
Auch die kommunalen Spitzenverbände haben bereits unter fluthilfe2002.org ein Angebot zur Organisation von Hilfsofferten gestartet.
Darüber hinaus gibt es viele Möglichkeiten für Geldspenden; siehe dazu auch die Meldungen Kommunikationsengpässe im Hochwasser-Katastrophengebiet und TU Dresden bittet um Spenden auf heise online. In einem eigenen Diskussionsforum können sich Interessierte und Betroffene zudem auch bei heise online über Anlaufstellen für Hilfsmaßnahmen und mögliche gegenseitige Hilfen austauschen. (jk)