Schufa löscht Daten von Handyverträgen
Nach einer Einigung mit Unternehmen und Datenschützern hat die Schufa mit der Löschung von Daten zu Handyverträgen begonnen. Die Bonität soll sich kaum ändern.
Nur zwei Tage, nachdem ein jahrelanger Streit zwischen Datenschützern, Telekommunikationsunternehmen und der Auskunftei Schufa beigelegt wurde, beginnt die vereinbarte Löschung von Daten. Die Schufa begann laut eigenen Angaben am 20. Oktober 2023 mit der Aktion. Wie lange das dauern soll, gab die Auskunftei nicht an.
Laut einem Beschluss der Konferenz der Datenschutzbeauftragten ist es nicht zulässig, dass die Schufa auch die sogenannten Positivdaten dauerhaft speichert. Dies sieht der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) genauso, sodass seine Unternehmen bereits seit März 2022 keine Daten mehr an die Schufa geliefert hatten. Für die Auskunftei ist die Löschung daher kein großer Verlust.
Status von Positivdaten nicht geklärt
In einer FAQ zu der Aktion gibt die Schufa auch an, dass sich der Score, welcher über die Bonität eines Menschen entscheiden kann, ohne die nun fehlenden Daten kaum verändern soll. Am Ende der FAQ weist die Schufa jedoch darauf hin, dass die Rechtmäßigkeit der Speicherung von Positivdaten derzeit noch gerichtlich geklärt wird und die Auskunftei ein "berechtigtes Interesse" für sich sieht.
Dass die Löschung dennoch erfolgte, dürfte an einer bevorstehenden Klagewelle gegen Mobilfunkprovider liegen. Diese hatten nach Darstellung der Beschwerdeführer jahrelang unberechtigt die Daten gespeichert – der Beschluss der Datenschützer erfolgte bereits Ende 2021. Vor allem der auf YouTube und in anderen Diensten sehr aktive Kölner Rechtsanwalt Christian Solmecke und dessen Kanzlei WBS werben seit Monaten dafür, sich den Klagen anzuschließen. Die andere beteiligte Kanzlei, Legalbird, sagte kürzlich der Tagesschau, insgesamt hätten sich bereits 100.000 Kunden bei den Anwälten gemeldet.
(nie)