Schulbehörde von Los Angeles stoppt großes iPad-Projekt

Bis zu eine Milliarde US-Dollar wollte das zweitgrößte Schulsystem der USA in Apple-Tablets stecken. Nun wurde das Projekt wegen technischer und bieterrechtlicher Probleme angehalten.

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Ein im Jahr 2013 gestartetes iPad-Großprojekt des Los Angeles Unified School District (LAUSD) ist zunächst ausgesetzt worden. Wie die Los Angeles Times meldet, war ursprünglich geplant, für über eine Milliarde US-Dollar für jeden Schüler des zweitgrößten Schulsystems der USA ein Apple-Tablet zu kaufen – bis zu 640.000 Stück.

Man werde den Vertrag mit Apple nicht weiter nutzen, schrieb der zuständige Superintendent John Deasy nun in einem Memo. "Diese Entscheidung wird uns nicht nur ermöglichen, den sich ständig veränderten Markt und den technischen Fortschritt zu nutzen, sondern auch Bedenken gegenüber dem Projekt zu untersuchen."

Das iPad-Vorhaben stand in den letzten Monaten unter keinem guten Stern. So soll es technische Probleme gegeben haben – unter anderem mit dem vorinstallierten Web-Filter, den Schüler leicht umgehen konnten. Im Juni war daher angekündigt worden, neben dem iPad auch sechs Laptops und Convertibles zu testen, darunter Lenovos Yoga Touch, Microsofts Surface Pro 2, Dell Latitude und Googles Chromebook.

iPads mit Bildungsanwendungen.

(Bild: Apple)

Zudem gab es Vorwürfe, laut denen der Superintendent des LAUSD und sein Stellvertreter angeblich ein "besonders enges Verhältnis" zu Managern bei Apple sowie der Bildungsfirma Pearson gehabt haben sollen, die die Bildungssoftware stellt. Der LAUSD widersprach dem: Ethikregeln seien nicht gebrochen worden. Der zuständige Technikausschuss hatte unter anderem den Vorwurf in den Raum gestellt, dass die Bieterregeln auf die Produkte von Apple und Pearson gemünzt gewesen sein sollen.

Als nächstes soll es nun einen neuen Procurement-Prozess geben, bei dem man die "gelernten Lektionen" anwenden wolle, so Deasy in seinem Memo. Man erwarte, dass der aktuelle Vertragsinhaber und seine Subunternehmer daran teilnehmen werden. Ganz verloren hat Apple den Schulbezirk also nicht.

Aus dem US-Bundesstaat Minnesota kommen unterdessen bessere Nachrichten für den iPad-Produzenten: Der Schuldistrikt der Hauptstadt St. Paul kauft hier iPads für 40.000 Schüler. (bsc)