Nachfrage am IT-Arbeitsmarkt nimmt ab, vor allem bei Security-Experten
Die wirtschaftliche Lage bremst auch die Nachfrage bei ITlern aus, wie Hays ermittelt hat. Es seien wieder weniger Jobs ausgeschrieben.
Die Zahl ausgeschriebener Jobs für ITler ist laut dem Fachkräfte-Index des Personalvermittlers Hays wieder unter die Marke von 100.000 gefallen. Die Zahlen liegen der iX-Redaktion vor. Zuletzt wurde diese Schwelle Hays zufolge im dritten Quartal 2023 unterschritten, die darauf folgenden Quartale hatten jeweils noch einen Zuwachs an Jobausschreibungen gebracht. Aktuell sei besonders die Nachfrage nach IT-Security-Experten eingebrochen, die im Vorquartal noch stark gestiegen war.
Merklich gesunken sei auch die Zahl der Stellengesuche für Entwickler im Bereich Embedded Services, IT-Supporter und IT-Architekten. "Viele Unternehmen haben auf die anhaltend herausfordernde wirtschaftliche Situation mit Umstrukturierungen und Sparmaßnahmen reagiert, denen auch neu geplante Stellen zum Opfer gefallen sind", kommentierte Andreas Sauer, Bereichsleiter Technology bei Hays die Entwicklung. Trotz deutlicher Schwankungen befinde sich das Suchvolumen aber weiter auf einem enorm hohen Niveau.
Wirtschaftliche Stagnation wirkt sich aus
Auch über alle Berufsgruppen hinweg spricht Hays von einem signifikanten Nachfragerückgang für Fachkräfte und verzeichnet in seinem Index den niedrigsten Wert seit dem dritten Quartal 2021. Die wirtschaftliche Stagnation wirke sich nun als deutlicher Faktor auf die Rekrutierung aus. Besonders stark sei die Nachfrage bei HR-Personal eingebrochen. Ein ähnliches Abschwung-Szenario, insbesondere am IT-Arbeitsmarkt, ging zuvor schon aus einer Auswertung des Jobportals Indeed hervor.
Der Fachkräfte-Index von Hays basiert eigenen Angaben nach auf einer quartalsweisen Auswertung der index Internet und Mediaforschung GmbH. Einbezogen werden Stellenanzeigen der meistfrequentierten Online-Jobbörsen, von Tageszeitungen sowie dem Business-Netzwerk Xing. Der Fachkräfte-Index zeigt die prozentuale Veränderung zum Ausgangswert vom 1. Quartal 2015 an.
Insgesamt kommt die deutsche Wirtschaft derzeit nicht vom Fleck. Das Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal um 0,1 Prozent gesunken, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag anhand vorläufiger Daten berichtete. Damit muss die deutsche Volkswirtschaft nach einem kurzen Zwischenhoch zu Jahresbeginn einen erneuten Rückschlag verkraften, wie die Nachrichtenagentur dpa schreibt. Im vergangenen Jahr war Deutschland mit einem Minus von preisbereinigt 0,3 Prozent in eine leichte Rezession gerutscht.
Grafik von Hays wurde ergänzt.
(axk)