Schweizer Glasfaserlandschaft nimmt Formen an

In der Schweiz gehen am heutigen Freitag die beiden größten Telcos mit ersten Glasfaser-Angeboten für Privatkunden an den Start. Das Angebot ist zunächst auf Teile Zürichs beschränkt.

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Von
  • Tom Sperlich

Die beiden grössten Schweizer Telekomunternehmen, Ex-Monopolist Swisscom und die Tochter der dänischen TDC Sunrise), haben seit dem heutigen Freitag erste Glasfaseranschlüsse für Privatkunden in Zürich im Angebot. Nachdem die dritte große Schweizer Telco Orange bereits seit vergangenem Jahr Dienste auf dem Glasfasernetz der Elektrizitätswerke der Stadt Zürich (ewz) anbietet, ziehen damit auch die erbitterten Konkurrenten auf dem Schweizer Telekommunikationsmarkt nach. Swisscom und Sunrise bieten – wie Orange auch – "Triple Play", also (HD)-TV, Telefonieangebote sowie ultraschnellen Internetzugang.

Während Sunrise diese ebenfalls auf dem Glasfasernetz der ewz implementiert und eine Download-Bandbreite von 30 MBit/s und einen Upload von 1 MBit/s für 109 Franken (71,50 Euro) anbietet, reichen Swisscoms Angebote von einem Basic-Angebot mit 20/1 MBit/s Internet Down-/Upload für 111 Franken (72,80 Euro) bis zu 50/10 MBit/s für 179 Franken (117,50 Euro). Orange wiederum kündigt das erste, ab sofort erhältliche Angebot für Unternehmenskunden über das ewz.zürinet an. Offeriert werden vier Bandbreiten von bis zu 50 MBit/s im Download und bis zu 30 MBit/s im Upload.

Die Glasfaserangebote von Sunrise und Swisscom gelten für jene Gebiete der Stadt Zürich, die bereits von den Providern erschlossen sind. Künftige Angebote würden wesentlich von den regulatorischen Voraussetzungen für den Zugang zu Glasfasernetzen abhängen, teilte Sunrise mit. Während die Mitbewerber der Swisscom mit dem Verband Openaxs, in dem sich zehn Schweizer Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) zusammengeschlossen haben, kooperieren und die lokalen Glasfasernetze der EVU nutzen wollen, baut Swisscom derweilen in vielen Städten an einem eigenen Glasfasernetz mit vier Fasern, wovon es drei an Service Provider vermieten will.

Inzwischen scheinen die harten Fronten zwischen Swisscom und Sunrise etwas aufgeweicht. Sunrise schloss kürzlich einen Kooperationsvertrag mit der Swisscom ab, um Zugang zum Swisscom-Glasfasernetz zu erhalten. So will Sunrise Triple Play auch dort anbieten können, wo es kein Glasfaserangebot von EVU gibt. Auch die Swisscom kooperiert derweilen mit einem EVU, nämlich dem Westschweizer Stromerzeuger Groupe E. (Tom Sperlich) / (vbr)