Seagate erhebt Patentklage gegen Flash-Disk-Hersteller

Der Festplattenhersteller Seagate wirft dem Flash-Disk-Hersteller STEC vor, Patente zu verletzen, und hat beim zuständigen US-Bundesgericht in San Francisco Klage eingereicht.

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Von
  • Boi Feddern

Nur wenige Wochen nachdem Seagate erstmals öffentlich über Patentklagen gegen Hersteller von Flash-Disks nachgedacht hatte, macht der Festplattenhersteller ernst. Als erstes Unternehmen trifft es den Hersteller STEC, der Flash-Disks für diverse OEM-Kunden fertigt. Seagate wirft STEC vor, insgesamt vier Festplattenpatente von Seagate beziehungsweise Maxtor zu verletzen und hat am gestrigen Montag beim zuständigen US-Bundesgericht in San Francisco Klage eingereicht.

Seagate geht es offenbar um Rechte an Techniken zur Fehlerkorrektur sowie an Kommunikationsverfahren und Schnittstellen zwischen Massenspeicher und Rechner. Auf welche Patente sich der Festplattenhersteller dabei genau bezieht, wurde jedoch nicht bekannt. Seagate soll eine einstweilige Verfügung beantragt haben, die die weitere Verletzung von Patenten untersagen soll. Außerdem steht eine Forderung nach Schadensersatz für bisher nicht gezahlte Lizenzgebühren im Raum. STEC weist die Vorwürfe bislang als völlig haltlos zurück.

Der Flash-Disk-Hersteller – früher unter dem Namen Simple Technology bekannt – liefert unter anderem Solid State Disks (SSD) an den amerikanischen Hersteller von High-End-Storagesystemen EMC, der neuerdings sein Storage-Array der Marke Symmetrix DMX-4 nicht nur mehr ausschließlich mit Magnetscheiben-Festplatten, sondern auch in einer Mischkonfiguration mit Festplatten und rasend schnellen Solid State Disks anbietet.

Hintergrund des Rechtsstreits, der noch einige weitere nach sich ziehen könnte, ist das zu erwartende starke Wachstum des Flash-Speicher-Marktes. Flash-Speicher haben Mini-Festplatten aus mobilen Geräten wie Digitalkameras oder MP3-Playern längst verdrängt und Solid State Disks sagen nun in Notebooks und Servern der Festplatte den Kampf an. Diese aufkeimende Konkurrenz ist den Festplattenherstellern zunehmend ein Dorn im Auge. So verwundert es nicht, dass auch Seagate Pläne für Solid State Disks in der Tasche hat und den Aufschwung der Konkurrenten durch das Eintreiben von Lizenzgebühren bremsen möchte. (boi)