Self-Service-Reparatur: Apple dehnt sie auf Desktop-Macs und Studio Display aus

Künftig können Mac mini, iMac und Mac Studio mit M1 plus Studio Display selbst repariert werden – sofern Apple passende Ersatzteile für das Problem offeriert.

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Reparaturen am Studio Display

Reparatur am Studio Display.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat damit begonnen, sein Self Service Repair Program (SSRP) für die Do-it-yourself-Reparatur seiner Produkte durch Endkunden auch auf Desktop-Macs auszudehnen – zunächst in den USA, in absehbarer Zeit wohl auch in Europa. Seit dieser Woche sind dazu Reparaturanleitungen und Ersatzteile für Mac mini M1, iMac M1 sowie Mac Studio verfügbar gemacht worden. Ebenfalls abgedeckt wird erstmals das Studio Display des Konzerns.

Die Erweiterung des Programms auf Desktop-Maschinen mit Apple Silicon war schon seit längerem erwartet worden. Zuvor hatte Apple nur MacBook Air und MacBook Pro mit M1-Chip abgedeckt, weiterhin verschiedene iPhone-Modelle. Aktuell noch nicht selbst zu reparieren sind die iPads, hier gibt es bislang weder Reparaturanleitungen noch erwerbbare Ersatzteile. Die Erweiterung des SSRP auf Desktop-Macs war zuerst dem Apple-Blog Six Colors aufgefallen. Eine offizielle Bekanntmachung durch Apple selbst hatte es nicht gegeben.

Wie üblich decken die von Apple offerierten Ersatzteile samt Anleitungen nicht alle Fehler ab, die bei den Maschinen auftreten können. Es geht vor allem um Standardprobleme mit Bildschirm, Tastatur oder Hauptplatine. Oft werden komplett Großbauteile ausgebaut und ausgetauscht, was die Reparatur vergleichsweise einfach macht – zu einem Lötkolben greift hier niemand. Dennoch ist insbesondere die Arbeit an Displays nicht einfach, so kostet allein die Entfernung des Glases von iMac oder Studio Display viel Mühe, da diese verklebt sind.

Noch deutlich problematischer ist, dass die Preise für Ersatzteile plus die Miete für die notwendigen Spezialwerkzeuge in vielen Fällen dafür sorgen, dass die Reparatur im DIY-Modus wirklich nur für Menschen geeignet ist, die Spaß daran haben – es lohnt sich schlicht nicht. Beispielsweise hätte Apple gerne allein für den Nano-Textur-Bildschirm des Studio Display satte 970 US-Dollar. Die Summe sinkt auf 880 Dollar, wenn man den defekten Schirm eintauscht.

Schon frühere Berechnungen hatten gezeigt, dass sich die DIY-Reparatur in den wenigsten Fällen wirklich lohnt – das gilt auch beim iPhone. Apple-Boss Tim Cook betont stets, man denke beim SSRP vor allem an die Unterstützung von "Hobbyisten und Bastlern". Der Konzern betont zudem, dass es sich um Personen handeln sollte, die "Erfahrung mit den komplexen Vorgängen bei der Reparatur elektronischer Geräte" haben.

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(bsc)