Sensible Ortungsdaten: FTC setzt zwei Datenhändlern ein paar Grenzen

Herkömmliche Smartphones sammeln viele Standortdaten, einige Firmen haben sich darauf spezialisiert, die zu verkaufen. Zwei müssen das nun etwas zurückfahren.

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Hände am Smartphone, alles gehüllt in rotes Licht

(Bild: Bits And Splits/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Die US-Handelsbehörde Federal Trade Commission (FTC) verpflichtet zwei Datenhändler, keine Standortdaten im Zusammenhang mit bestimmten Orten mehr weiterzugeben. Den Unternehmen Gravy Analytics und Venntel soll demnach verboten werden, "sensible Standortdaten" zu verkaufen, offenzulegen oder zu benutzen, teilte die FTC am Dienstag mit. Außerdem sollen beide ein Programm einrichten, um den Rückgriff auf solche Daten künftig ganz zu unterbinden. Bereits gesammelte Daten sollen gelöscht werden.

Datenhändler sammeln etwa mithilfe normaler Smartphone-Anwendungen oder Internetwerbung Daten über die Aufenthaltsorte der Geräte. Diese Standortdaten werden dann zusammengefasst und weiterverkauft, unter anderem auch an Behörden. Die Praxis wird schon länger kritisiert, unter anderem, weil US-Geheimdienste und Strafverfolgungsbehörden auf diesem Weg gezielte Überwachung vornehmen können, die ihnen anderweitig untersagt oder stark erschwert wurde. Der Schritt der FTC wird dem nun nicht wirklich Einhalt gebieten.

Wie die FTC ausführt, beziehen sich die geplanten Einschränkungen auf sensible Orte wie medizinische Einrichtungen, religiöse Organisationen, Justizvollzugsanstalten, Gewerkschaftsbüros, Schulen oder Kindertagesstätten, Orte zur Unterstützung von Menschen mit unterschiedlichen ethnischen Hintergründen, Stätten der Obdachlosenhilfe und Militäreinrichtungen. Standortdaten zu solche Einrichtungen dürfen demnach nun nicht mehr verkauft werden, zumindest nicht von Gravy Analytics und dem Tochterunternehmen Venntel. Der Plan muss nun noch von einem Gericht abgesegnet werden.

Vor der Bekanntmachung der Vorgaben für Gravy Analytics und Venntel hat die FTC bereits ähnliche Maßnahmen für einen weiteren Datenbroker angekündigt. Mobilewalla soll es demnach verboten werden, bestimmte "sensible Standortdaten" zu verkaufen, darunter solche, die verraten, wo die Betroffenen wohnen. Außerdem soll es der Firma untersagt werden, Daten zu verkaufen, die bei Auktionen für Online-Werbeplätze gesammelt wurden, auf denen Mobilewalla gar nicht werben wollte. Damit schütze man die Menschen in Amerika vor "unkontrollierter Überwachung", meint FTC-Chefin Lina Khan.

(mho)