Sequenzer Reason öffnet sich für Dritthersteller
Propellerhead hat auf der Frankfurter Musikmesse bekannt gegeben, bei seiner Digital Audio Workstation künftig die Einbindung von Plug-ins zuzulassen. Eine komplette Öffnung bedeutet dies aber nicht.
Nach der Verbindung mit der zuvor separat vertriebenen Aufnahme-Software Record geht Propellerhead bei seiner für Windows und Mac OS X erhältlichen Digital Audio Workstation (DAW) Reason nun noch einen Schritt weiter: Künftig sollen sich in dem Sequenzer auch Plug-ins (virtuelle Instrumente und Effekte) von Drittherstellern einsetzen lassen. Dies gab das schwedische Unternehmen auf der derzeit in Frankfurt stattfindenden Musikmesse bekannt.
Eine komplette Öffnung bedeutet dies jedoch nicht: Die Einbindung erfolgt nicht über die gewöhnlichen Schnittstellen wie AU oder VST, sondern über eine proprietäre Lösung namens "Rack Extensions". Propellerhead begründet diesen Schritt damit, dass die Plug-ins in einer Sandbox liefen und daher bei Abstürzen nicht die DAW mit in den virtuellen Abgrund zögen. So recht nachvollziehbar ist das nicht: Schließlich dürfte ein Ausfall eines Plug-ins weiterhin spür- oder besser hörbare Auswirkungen haben, die eine Fortsetzung der Produktion unmöglich machen. Vorhandene "gewöhnliche" Plug-ins sollen sich vergleichsweise problemlos anpassen lassen, beim Design sind die Programmierer an Reasons Bedienoberfläche gebunden: Das virtuelle Gerät muss in das Rack der DAW passen.
Die virtuellen Geräte sollen über einen Online-Shop des Herstellers angeboten werden. Kundenfreundlich ist die geplante 30-tägige Testphase nach dem Kauf eines Plug-ins. Zu den ersten bestätigten Lieferanten gehören Korg, u-he, GForce, Softube und Sugar Bytes. Mit anderen Anbietern stehe man in Verhandlungen. Das für die Rack Extensions nötige Update auf Reason 6.5 und Reason Essentials 1.5 soll noch im zweiten Quartal kostenlos erhältlich sein. (nij) / (vza)
