Sicherheitsupdate für macOS 10.15 killt OpenCL
Ohne jede Apple-Info wurde der Support für die Open Computing Language mit dem Catalina Security Update 2021-002 gestrichen. Manche Alt-Apps sind kaputt.
Eigentlich sind OpenGL samt OpenCL auf dem Mac bereits seit 2018 abgekündigt. Dennoch werden die Verfahren zur Grafikkartenansteuerung, die Apple mittlerweile durch die hauseigene Metal-API ersetzt hat, in diversen älteren Apps noch genutzt. Wie der Entwickler Gus Muller nun berichtet, hat Apple mit seinem jüngsten Sicherheitsupdate für macOS 10.15 alias Catalina nun den Support für OpenCL eingestellt – und zwar ohne jegliche Information. Es ist nicht einmal klar, warum dies erfolgte und ob es Sicherheitsgründe hatte.
Grafikfunktionen komplett kaput
Mullers populäre Bildbearbeitungs-App Acorn ist in Version 6 von der Änderung direkt betroffen. Die App nutzt OpenCL via Core Image als Default-Image-Processor. Das führt nach Einspielen des Sicherheitsupdates 2021-002 Catalina dazu, dass Bilder komplett verschwinden können, Layer und Zeichenfunktionen nicht mehr funktionieren und die App quasi nicht mehr einsatzfähig ist. Die einfachste Lösung besteht darin, auf Acorn 7 zu aktualisieren – hier wird OpenCL nicht mehr verwendet.
Betas helfen beim Problem
Neben Acorn 6 und früher ist bei Muller auch das Grafik-Batch-Processing-Werkzeug Retrobatch unbrauchbar geworden – zumindest bei Filtern, die Core-Image nutzen. Hierfür gibt es eine neue Beta-Version. Mit Acorn 6.6.5, das ebenfalls als Beta vorliegt, sollen zudem einige der OpenCL-Probleme behoben sein. Acorn 4 und 5 wird Apple nicht mehr aktualisieren. Andere Entwickler melden ebenfalls Schwierigkeiten mit ihren Apps.
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Abgekündigt, aber noch vorhanden – bis zum Update
Apple hatte das Ende von OpenGL und OpenCL zusammen mit der Vorstellung von macOS 10.14 alias Mojave vor bald drei Jahren kommuniziert. Mit diesem Betriebssystem galten die Verfahren als abgekündigt. Komplett entfernt wurden sie in Catalina aber nicht. Im Beipackzettel nennt nur die Behebung von Sicherheitslücken in CoreGraphics (Speicherfehler) und den Intel-Grafiktreibern (Out-of-Bounds-Problem), erwähnt OpenCL aber ansonsten mit keinem Wort. Apple hatte auch in der Vergangenheit schon Funktionen im Rahmen von Sicherheitsupdates deaktiviert. Auch hier gab sich der Konzern wenig kommunikativ. (bsc)