Sieht aus wie gedruckt: E-Ink-Bilderrahmen von Pocketbook
Digitale Bilderrahmen gibt es viele, doch keiner imitiert Drucke so gut wie das akkubetriebene InkPoster. DafĂĽr nutzt Pocketbook eine neue E-Ink-Technik.Â
Digitale Bilderrahmen gibt es schon lange. Aber keiner kommt echten Drucken so nahe, wie das InkPoster, das der Hersteller Pocketbook auf der CES in Las Vegas zeigt. Auch bei genauem Hinschauen ist es praktisch nicht von einem gedruckten Bild in einem Rahmen zu unterscheiden. Anders als fast alle anderen digitalen Bilderrahmen ist das InkPoster nicht mit LCD- oder OLED-Bildschirm ausgestattet, sondern mit einem E-Ink-Display. Hersteller PocketBook wird es in drei Größen verkaufen: 13,3 Zoll, 28,5 Zoll und 31,5 Zoll.
Gegenüber LCDs und OLEDs haben E-Ink-Bildschirme entscheidende Vorteile, die sie für die Verwendung in einem digitalen Bilderrahmen prädestinieren. Ist die Seite einmal aufgebaut, bleibt sie statisch in Position, erzeugt keinerlei Flimmern, reflektiert kaum und braucht keinen Strom. Die bistabilen E-Ink-Displays brauchen nur Strom, wenn sich ihr Bildinhalt ändert. An den InkPostern hängt deswegen kein störendes Kabel, mit einer Akkuladung sollen sie bei einem täglichen Bildwechsel ein Jahr lang laufen.
Doch bislang hatte E-Ink eben auch einen entscheidenden Nachteil gegenĂĽber LCD und OLED: die geringe Farbtiefe. Monochrome E-Inks sind per se nicht als Bildanzeige zu gebrauchen, doch auch das mit Farbfilter arbeitende Kaleido 3 beherrscht nur 4096 etwas kraftlos wirkende Farben. In den InkPostern kommt eine neue E-Ink-Technik zum Einsatz: Spectra 6. In die Zellen der Panels sind vier verschiedene KĂĽgelchen eingelagert: weiĂźe, rote, gelbe und blaue. Das erlaubt die Darstellung fast aller Mischfarben.
Gepfefferte Preise
Bei jedem Bildwechsel werden die farbigen Kügelchen im Spectra-6-Panel so lange im elektrischen Feld hin und her geschoben, bis sie in der richtigen Reihenfolge unter der Displayoberfläche liegen und den gewünschten Farbton anzeigen. Jeder Bildwechsel dauert dadurch rund eine halbe Minute, weshalb die auf der Display Week 2023 vorgestellte Technik in Readern keine Rolle spielt. Für den digitalen Bilderrahmen dagegen ist der lange Bildaufbau unerheblich. Etwas schneller geht dieser lediglich beim 28,5-Zoll-Modell vonstatten. Für dieses arbeitet PocketBook mit Sharp zusammen und nutzt ein IGZO-Backplane für einen schnelleren Bildaufbau. Zudem ist dieses mit 3060 × 2160 Bildpunkten besonders fein auflösend. Die 31,5-Zoll-Variante stellt 2560 × 1440 Pixel dar, im kleinen Bilderrahmen stecken 1600 × 1200. Die beiden kleineren Rahmen sind mit Bildschirmen im 4:3-Format bestückt, den größten verschickt PocketBook mit einem 16:9-Panel.
PocketBook stellt den Bilderrahmen eine App zur Seite, in der kuratierte Kunstwerke hinterlegt sind, mit denen man die Bilderrahmen bestücken kann. Alternativ lassen sich eigene Fotos und Gemälde an die Geräte senden. PocketBook will die InkPoster ab Sommer verkaufen und ruft für die kleine Variante 600 US-Dollar auf, das große Modell kostet 1700, die IGZO-Variante 2400 US-Dollar. Die Preise sind jeweils vor Steuern zu verstehen, die Euro-Preise dürften also darüber liegen.
Heise Medien ist offizieller Medienpartner der CES 2025.
(rbr)