Siemens-Chef verteidigt höheren Übernahmepreis für VA Tech

Für die defizitäre Handy-Sparte unterdessen sei bei der Hauptversammlung noch kein endgültiges Lösungskonzept zu erwarten, meinte Heinrich von Pierer: "Nach wie vor gelten die Optionen: Sanieren, Verkaufen, Schließen oder Kooperieren."

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  • dpa

Nach der Aufstockung des Angebots für den österreichischen Technologiekonzern VA Tech durch Siemens hat der scheidende Firmen-Chef Heinrich von Pierer den höheren Übernahmepreis verteidigt. "Wenn wir der Meinung gewesen wären, den Preis nicht vertreten zu können, hätten wir unser Angebot nicht erhöht. Wettbewerber haben in jüngster Zeit gemessen am Umsatz zum Beispiel viel mehr für Übernahmen gezahlt", sagte Pierer der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der Elektrokonzern hatte seine Offerte am Vortag von 55 auf 65 Euro je Aktie erhöht, um den Widerstand gegen den Erwerb zu brechen. Die Übernahme hat damit ein Gesamtvolumen von mehr als einer Milliarde Euro.

Mit der Erhöhung des Angebotes habe man die Unsicherheit herausnehmen wollen im Interesse der VA Tech, ihrer Mitarbeiter und Aktionäre, sagte Pierer. "Und wir wollten noch vor unserer Hauptversammlung am 27. Januar eine Lösung erreichen." Es liege auch im Interesse der Siemens-Aktionäre, dass "wir durch eine beschleunigte Übernahme die Integration und die damit verbundenen positiven Synergieeffekte schneller realisieren können."

Zur Zukunft von VA Tech erklärte Pierer, der Siemens-Generaldirektor in Österreich, Albert Hochleitner, habe Garantien für die Beschäftigten gegeben. "Dazu stehe ich und auch mein Nachfolger Klaus Kleinfeld." Allerdings sei man mit der Ertragslage von VA Tech nicht zufrieden, die Rendite sei "inakzeptabel". "Wir werden schnell Programme verwirklichen, um mit Innovation und Wachstum die Profitabilität zu verbessern", sagte Pierer.

Für die defizitäre Handy-Sparte unterdessen sei bei der Hauptversammlung noch kein endgültiges Lösungskonzept zu erwarten. "Nach wie vor gelten die Optionen: Sanieren, Verkaufen, Schließen oder Kooperieren. Wir arbeiten seit einiger Zeit an einer Lösung", sagte Pierer. Mit einer Schließung würde viel Wert vernichtet. "Außerdem müssen wir an unsere Mitarbeiter und Kunden denken. Wir haben exzellente Entwicklungsingenieure und gute Fabriken." (dpa) / (jk)