Siemens-Krisensparte SBS übernimmt IT-Tochter von Gerling

Für die kriselnde IT-Dienstleistungstochter ist laut Siemens-Chef nach wie vor eine weitere Sanierung unter Siemens-Regie ebenso möglich wie die Suche nach einem Partner, ein Verkauf und theoretisch auch eine Schließung des Geschäftsbereichs.

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Von
  • dpa

Die Siemens-Krisensparte SBS übernimmt die IT- Tochter des Versicherers Gerling mit 280 Beschäftigten und will so ein starkes Standbein in der deutschen Versicherungsbranche aufbauen. Im Rahmen der Vereinbarung erhalte der Siemens-IT-Dienstleister SBS den Auftrag für die Betreuung der IT-Infrastruktur von Gerling in den kommenden sieben Jahren, teilte die Siemens AG (München) am Montag mit. Dieser Auftrag habe ein Gesamtvolumen von 300 Millionen Euro.

Siemens sucht derzeit nach der richtigen Strategie für SBS. Dabei ist laut Konzernchef Klaus Kleinfeld eine weitere Sanierung unter Siemens-Regie ebenso möglich wie die Suche nach einem Partner, ein Verkauf und theoretisch auch eine Schließung des Geschäftsbereichs mit fast fünf Milliarden Euro Umsatz und 36.000 Mitarbeitern. Damit ist offen, ob der Bereich durch die jüngste Akquisition gestärkt oder für einen möglichen Verkauf herausgeputzt werden soll.

Im Rahmen der Vereinbarung übernimmt SBS die Gerling Gesellschaft für Informationsmanagement und Organisation mbH (Köln). Ein Kaufpreis wurde auf Anfrage nicht genannt. Das Unternehmen macht einen zweistelligen Millionen-Umsatz im Jahr. Der allergrößte Teil davon ist bisher interner Umsatz, hinzu kommen in geringem Umfang Erlöse aus dem Geschäft mit Kunden außerhalb des Gerling-Konzerns. Künftig soll die Firma als SBI-IS Insurance Services GmbH firmieren.

SBS-Chef Adrian von Hammerstein sagte, dies sei der erste Großauftrag von SBS in der Versicherungsbranche, die bislang eher zögerlich bei der Auslagerung ihrer IT sei. "Der Kostendruck im Versicherungsgeschäft nimmt zu. Die Outsourcing-Partnerschaft mit Gerling könnte Signalwirkung für die Branche haben." (dpa) / (jk)