Siemens baut IT-Dienstleister SBS um

Nach der Auflösung von Com soll nun der Umbau der verlustreichen Sparte SBS beschleunigt werden. Der Bereich soll sich auf ausgewählte Branchen, Regionen und Kunden konzentrieren.

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  • dpa

Nach der beschlossenen Auflösung der kriselnden Telekommunikationssparte Com wendet sich der Siemens-Konzern verstärkt der letzten großen Baustelle zu: Der Umbau des verlustreichen IT-Dienstleisters SBS soll forciert werden. Der Bereich solle sich auf ausgewählte Branchen, Regionen und Kunden konzentrieren, hieß es heute in einer internen Mitarbeiter-Information. "In Industrien, die Siemens nicht bedient, nimmt SBS neue Projekte nur noch selektiv und nach intensiver Prüfung an." Zudem werden die beiden verbliebenen Geschäftsbereiche IT-Outsourcing und IT-Lösungen gebündelt.

Bis zum nächsten Frühjahr sollen alle Siemens-Bereiche die ehrgeizigen Rendite-Vorgaben des Konzerns erfüllen. Hauptsorgenkinder waren zuletzt Com und SBS. Vor gut zwei Wochen kündigte Siemens an, den Großteil von Com in einer milliardenschweren Transaktion in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Nokia einzubringen. Analysten forderten daraufhin, nun müsse auch für SBS eine Lösung gefunden werden.

In einem ersten großen Schritt hatte Siemens bereits den Verkauf des Geschäfts mit produktnahen Wartungs-Dienstleistungen angekündigt. Nun soll der Bereich noch enger mit dem sonstigen Siemens-Geschäft verzahnt werden. "SBS agiert in Zukunft in den Branchen, die von Siemens bedient werden", hieß es. Neue Kunden sollten insbesondere in der Automobilindustrie, den Branchen Chemie und Pharma, unter den Energieversorgern sowie in der Telekommunikation gesucht werden. Bestehende Kundenbeziehungen sollen aber weiter gepflegt werden.

"Ziel aller Maßnahmen ist, den Turnaround von SBS und mit wettbewerbsfähigen Kosten nachhaltig profitables Wachstum zu erreichen", hieß es. Siemens fordert von SBS eine Umsatzrendite vor Steuern und Zinsen von fünf bis sechs Prozent. (dpa) / (anw)