Siemens entdeckt bei übernommener VA-Tech Millionenverluste

Siemens-Österreich-Chef Albert Hochleitner hat laut Handelsblatt eingeräumt, dass es keine vertiefte Prüfung der VA-Tech durch Siemens gegeben habe.

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Der Siemens-Konzern hat sich einem Zeitungsbericht zufolge mit der Übernahme des Konkurrenten VA-Tech in Österreich ungeahnte Millionenverluste eingehandelt. Siemens-Österreich-Chef Albert Hochleitner habe eingeräumt, dass es keine vertiefte Prüfung der VA-Tech durch Siemens gegeben habe, schreibt das Handelsblatt in seiner Dienstagsausgabe. "Uns hatte der VA-Tech-Vorstand keine Due Diligence angeboten. Es ist uns lediglich eine Planung vorgelegt worden, die wir wie in solchen Fällen üblich durch unsere eigenen Berechnungen relativiert haben."

Zur Höhe des vermuteten Verlustes machte Hochleitner keine Angaben, ebenso wenig zu anderen noch möglichen Millionenlöchern bei der VA-Tech. Er kündigte nach einer Krisensitzung in der Wiener Siemenszentrale eine zunächst interne Revision an. Die Verluste stammen dem Bericht zufolge aus Deutschland und ausgerechnet von dem Unternehmensteil, den der spätere VA-Tech-Chef Klaus Sernetz bis zu seiner Berufung an die Spitze zu verantworten hatte.

In Hamburg gibt es seit zwei Jahren die VA-Tech-Tochter Elin. Dort habe man noch "keinen Überblick" über das Ausmaß des Schadens. 110 Hamburger Mitarbeiter erwirtschafteten 2004 knapp 31 Millionen Euro Umsatz -- und fuhren, wie in Österreich spekuliert wird, bis zu 70 Millionen Euro Verlust ein. Die zuständigen Projektmanager hätten das Unternehmen verlassen. (anw)