Silicon Valley Bank: Etsy, Roku und Roblox kommen nicht ans Geld

"Zahlungen können sich verzögern": Das trifft die kleinsten Händler etwa bei Etsy. Anderen macht die Schließung der SVB anscheinend nichts aus.

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Eingang zum Hauptquartier der Silicon Valley Bank in Santa Clara, US-Bundesstaat Kalifornien.

(Bild: Sundry Photography/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Auf Etsy verkaufen kleine Händler vornehmend selbstgemachte Sachen. Die Betreiber haben ihre finanziellen Geschäfte über die Silicon Valley Bank (SVB) laufen lassen, die vergangene Woche in die Insolvenz ging. Nun droht Verkäufern ein Ausfall von Einnahmen. Auch andere Start-ups und kleinere Unternehmen sorgen sich nach wie vor um ihre Finanzen – obwohl die US-Regierung zugesichert hat, alle Einlagen zu sichern, nicht jedoch die Bank selbst.

Die E-Commerce-Plattform Etsy hat den Händlern in einer E-Mail mitgeteilt, dass es zu Problemen kommen könne, da sie die Bank genutzt haben, um Einlagen an "einige Verkäufer" zu senden, berichtet The Verge. Zahlungen könnten deshalb möglicherweise nicht ausgezahlt werden. Solche Ausfälle können auch Kleinstunternehmerinnen und -unternehmer hart treffen – selbst wenn es nur Verzögerungen in den Auszahlungen gibt. Eine Etsy-Sprecherin sagte, man versuche, die Eingänge über einen anderen Zahlungspartner laufen zu lassen. "Unsere Teams haben rund um die Uhr daran gearbeitet, eine Lösung zu implementieren, und wir erwarten, dass die Verkäufer innerhalb der nächsten Tage über unsere anderen Zahlungspartner bezahlt werden können."

Sorgen bereitet die Insolvenz auch Roku: Das Streaming-Unternehmen hat Berichten zufolge mehr als ein Viertel seiner Barmittel bei der Silicon Valley Bank untergebracht. Bekannt ist auch, dass Roblox etwa 150 Millionen US-Dollar auf der SVB liegen hat. In einer Einlassung steht, dass dies etwa 5 Prozent der eigenen Barmittel sind. Immerhin: "Ungeachtet des endgültigen Ergebnisses und des Zeitpunkts wird diese Situation keine Auswirkung auf den täglichen Betrieb des Unternehmens haben." Vimeo gab bekannt, dass sie weniger als 250.000 US-Dollar auf der SVB liegen haben. "Das Unternehmen verfügt über eine gut strukturierte und vielfältige Reihe von Bankpartnern, bei der keine Bank mehr als 25 Prozent seines gesamten Barmittels hält."

Am Freitag war es zur Schieflage der Silicon Valley Bank gekommen. Nach einer gescheiterten Kapitalerhöhung kam es zur Insolvenz und daraufhin zur staatlichen Übernahme. Bereits am Sonntag kündigten die US-Finanzministerin Janet Yellen, der Notenbankchef Jerome Powell und die US-Einlagensicherung (FDIC) an, dass sie die Einleger vollständig schützen werden. Diese sollen bereits an diesem Montag wieder auf ihr Geld zugreifen können. Die SVB werde dabei allerdings nicht gerettet. Die Signature Bank in New York ist dabei ebenfalls von der Ausnahme betroffen und wurde geschlossen.

Soweit ist die Sorge vor einem Domino-Effekt in der Start-up-Szene zwar zunächst aus dem Raum, auf lange Sicht ist dennoch unklar, wie genau die staatliche Übernahme und Hilfe aussehen wird.

(emw)