Sketchbook Mobile 3: In-App-Käufe statt eine Pro-Version

Nach dem jüngsten Update der Desktop-Versionen hat Autodesk jetzt auch eine neue Version seiner App für iOS und Android herausgebracht. Diesmal ist das Update allerdings nicht kostenlos, stattdessen ändert sich das Bezahlsystem.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Gerald Himmelein

Die neue Version 3 der Mal-App Autodesk Sketchbook für Android und iOS bietet unter anderem eine vereinfachte Oberfläche, neue Ebenenmodi sowie ein Füllwerkzeug für Farbverläufe. Die meistersehnten Neuerungen dürften aber die Auswahlwerkzeuge und realistischeren Pinsel sein.

Wer diese Funktionen als langjähriger Anwender der App für überfällig hält, wird feststellen, dass die Ergänzungen auch für Besitzer der Pro-Version etwas kosten: Die bisherigen Apps "Sketchbook Mobile" und "Sketchbook Pro" sind aus dem iOS App Store und dem Google Play Store verschwunden; an ihre Stelle ist ein kostenloses "Autodesk Sketchbook" für Smartphones und Tablets getreten, das mit In-App-Käufen hochgepäppelt werden muss [App Store, Google Play].

Bei Sketchbook 3 klebt die Ebenenpalette jetzt am rechten Bildrand.

Die Gratisversion von Sketchbook 3 stellt lediglich acht nicht anpassbare Malwerkzeuge sowie zwei Radierer zur Verfügung, Ebenenfunktionen fehlen komplett. Wer ein Benutzerkonto bei Autodesk anlegt, bekommt zur Belohnung Zugriff auf den Ebeneneditor und die Symmetriewerkzeuge und darf Ebenen skalieren.

Die Pro-Funktionen muss man für 3,60 Euro (iOS) beziehungsweise 4,50 Euro (Android) freischalten. Danach verwaltet Sketchbook mehr Ebenen und stellt eine Copic-Farbpalette bereit. Ein verschiebbarer "Doppelpuck" kontrolliert Helligkeit und Intensität der aktuellen Farbe sowie Deckkraft und Größe des aktuellen Malwerkzeugs – eine wesentliche Erleichterung bei der Bedienung.

Die Oberfläche wurde stark reduziert: Der Miniring am unteren Bildschirmrand und die Paletten an den Rändern sind ebenso passé wie der schwebende Ebenen-Dialog. Der linke Streifen stellt zehn Malwerkzeuge zur direkten Auswahl; ein Tippser auf das Farbfeld öffnet einen Farbwähler. Die Renovierungsarbeiten haben der App gut getan.

Neue "synthetische Pinsel" und Schmierwerkzeuge sollen realistischere Effekte erzeugen.

Grundsätzlich ist nichts dagegen auszusetzen, dass Autodesk fünf Jahre nach dem ersten Release von Sketchbook Mobile mal wieder Geld sehen will. Bedenklich stimmt jedoch die Ankündigung, zusätzliche Funktionen künftig abermals als In-App-Purchases anzubieten. Diese sollen sich in einem ähnlichen Preisrahmen bewegen wie das jetzt erhältlich Pro-Upgrade.

Wem bei der Vorstellung unwohl ist, dass Autodesk künftig für jede Neuerung erneut die Hand aufhält, dem bleiben zwei Optionen: der Umstieg auf eine andere App mit vergleichbarem Funktionsumfang wie ArtFlow Tablet Sketchbook oder der Abschluss einer Sketchbook-Mitgliedschaft bei Autodesk, die mit 3 US-Dollar im Monat oder 25 US-Dollar im Jahr zu Buche schlägt. Die Mitgliedschaft umfasst sowohl die Desktop- als auch die Mobilversionen von Sketchbook und deckt somit vier Plattformen ab: Android, iOS, Mac OS und Windows. Ohne Mitgliedschaft kostet Sketchbook Pro 7 für Mac OS oder Windows 77 Euro. (ghi)