Smart Home: Apples HomeKit teilweise zu konkurrierenden Plattformen kompatibel

Offenbar lässt Cupertino auch Heimautomatisierungsprodukte mit ZigBee und Z-Wave für seine Plattform zu. Dazu braucht es eine Bridge-Lösung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 34 Kommentare lesen
Smart Home: Apples HomeKit teilweise zu konkurrierenden Plattformen kompatibel

HomeKit-Thermostat von Honeywell.

(Bild: Hersteller)

Lesezeit: 2 Min.

Apple will auch Geräte für seine Smart-Home-Plattform erlauben, die nicht speziell für diese vorgesehen sind, heißt es in einem US-Medienbericht. Demnach sollen auch Thermostate, Leuchten oder andere Produkte zugelassen werden, die von dem iPhone-Hersteller nicht verwendete Protokolle wie ZigBee oder Z-Wave nutzen. Normale HomeKit-Geräte nutzen WLAN und Bluetooth.

Die jüngsten "Made for iPhone"-Spezifikationen (MFI), die HomeKit-Lizenznehmer einhalten müssen, führten dies aus. Allerdings werden iPhones oder iPads nicht direkt mit ZigBee- oder Z-Wave-Geräten sprechen können. Stattdessen ist eine Bridge-Hardware notwendig, die über einen HomeKit-zertifizierten Kryptochip verfügt. Entsprechende Geräte sind aber noch nicht auf dem Markt – zumindest nicht für HomeKit. (Philips nutzt für seine iOS-kompatiblen Hue-Lampen bereits eine WLAN-auf-ZigBee-Bridge.) Im Bridge-Modus sollen sich auch weitere Bridge-Hardware-Produkte ansprechen lassen, die jeweils 100 Geräte kontrollieren dürfen.

Allerdings gibt es auch Einschränkungen, was eine Bridge darf und was nicht. Wenn ein Gerät ein auf WLAN-basierendes konkurrierendes Protokoll zu HomeKit nutzt, bleibt dies verboten – vermutlich, damit die Verschlüsselung nicht ausgehebelt wird. Dazu gehört unter anderem der Thermostat Nest vom Konkurrenten Google.

Bei Bluetooth-LE-Geräten soll Apple aber weniger streng sein. Diese dürfen unter bestimmten Voraussetzungen über den Bridge-Modus angesprochen werden: Dann nämlich, wenn sie nicht über direkte Steuerfunktionen verfügen. Das Auslesen von Sensoren ist somit beispielsweise erlaubt. Soll ein solches Bluetooth-LE-Gerät dagegen etwas schalten, beispielsweise ein Türschloss, muss es durch den vollen MFI-Zertifizierungsprozess gegangen sein. Auch Bluetooth-LE-Lampen ohne HomeKit-Logo sind über eine Bridge nicht nutzbar.

Auf der CES-Messe in Las Vegas hatten diverse Firmen erste HomeKit-Lösungen gezeigt. Auf den Markt kommen sie allerdings erst in den kommenden Monaten. Apple erlaubt es unter anderem, mit der Sprachassistentin Siri Geräte im Heim zu steuern. Letzteres geht allerdings nur im lokalen WLAN oder mit Apple-TV-Geräten als Vermittler.

[Update 23.01.15 18:52 Uhr:] Details zum Bluetooth-LE-Bridging korrigiert und weitere Informationen ergänzt. (bsc)