Smart Home: Sprachassistent fĂĽr Home Assistant
Die beliebte Open-Source-Plattform Home Assistant bekommt Hardware-Zuwachs: ein Sprachassistent, mit dem man seine Geräte im Smart Home auch ansprechen kann.
Das Unternehmen hinter der quelloffenen Smart-Home-Plattform Home Assistant erweitert sein Hardware-Portfolio um eine kleine Box für die Interaktion mit dem Sprachassistenten "Assist". Home Assistant Voice ist ab sofort in einer Preview Edition erhältlich, teilte Hersteller Nabu Casa am Donnerstagabend mit. Das Unternehmen gibt 59 Euro als Preisempfehlung an, der deutsche Vertriebspartner listet das Gerät derzeit für knapp 70 Euro.
Die quadratische Box dient als Sprachschnittstelle zum eigenen Smart Home. In dem kleinen Gehäuse (84×84×21 mm) stecken neben einem ESP32-S3-Chip mit 8 MB RAM und 16 MB Flashspeicher ein Audioprozessor (XMOS XU316), ein Lautsprecher und zwei Mikrofone. Die Box beherrscht WLAN (2,4 GHz) und Bluetooth 5.0 Low Energy. Darüber hinaus hat das Gerät eine 3,5-mm-Audioklinkenbuchse und einen USB-C-Anschluss, über den Home Assistant Voice auch mit Strom versorgt wird.
Es spricht Deutsch
Mit dem offenen Sprachassistenten Assist beherrscht Home Assistant Voice bereits eine Vielzahl von Sprachen, darunter auch Deutsch. Frisch aus dem Karton hört das Gerät auf das Kommando "Okay Nabu", es lassen sich aber auch andere Phrasen zum Aufwecken hinterlegen. Abgesehen von Sprachbefehlen lässt sich die Box über eine Drehscheibe und einen Multifunktionsknopf bedienen. Ein LED-Ring zeigt an, wenn das Gerät zuhört, dieser kann aber auch Lautstärke und andere Werte signalisieren.
Für flotte Sprachverarbeitung empfiehlt der Hersteller, dass Home Assistant auf Systemen mit mindestens einem Intel N100 Prozessor laufen sollte. Bei schwächerer Hardware lässt sich die Sprachverarbeitung auch in die Cloud auslagern. Dafür bietet Nabu Casa auch Cloud-Abonnements für 7,50 Euro pro Monat oder 75 Euro im Jahr an.
Der eingebaute Lautsprecher ist laut Hersteller nicht fürs Abspielen von Musik geeignet, dafür lässt sich an der 3,5-mm-Buchse ein externer Lautsprecher anschließen.
Die Voice-Box ist auf Home Assistant abgestimmt und ebenso Open Source, betont Nabu Casa. Die Firma wurde von den Entwicklern der Plattform gegrĂĽndet und hat mit Home Assistant Yellow und Green auch Basis-Hardware fĂĽr die Installation im Smart Home Angebot.
Mit oder ohne Cloud
Home Assistant ist mit einer Vielzahl von Smart-Home-Systemen und Geräten kompatibel. Die Plattform ist Open Source und lässt sich unabhängig von den Clouds der großen Smart-Home-Anbieter auf einem Rechner zuhause betreiben. Das System läuft zum Beispiel auch auf einem Raspi oder ESP-Board.
"Wir alle haben einen Sprachassistenten verdient, der nicht unsere Daten ausspäht oder in den Funktionen eingeschränkt ist", sagt Home-Assistant-Gründer Paulus Schoutsen. Home Assistant Voice erscheint zunächst als "Preview Edition", weil das erste Gerät nur der Anfang sein soll. Die Community soll nun dabei helfen, die Plattform weiterzuentwickeln.
"Deshalb entwickeln wir unseren Open-Source-Sprachassistenten für zu Hause, bei dem der Datenschutz im Vordergrund steht, schnell weiter", erklärt Schousten. "Im Moment ist er noch nicht für alle Haushalte geeignet, aber so können mehr Menschen an seiner Entwicklung teilhaben und schon heute einen Blick auf die Zukunft der Sprachsteuerung werfen."
Preisinformation im ersten Absatz präzisiert.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
(vbr)