Smarte Uhren: Sportmodell von Adidas, Facet-Konzept von Nokia

Adidas bringt Anfang November eine "smarte Sportuhr" auf den Markt. Währenddessen ist ein Konzeptvideo zu einer Smartwatch von Nokia aufgetaucht - das Konzept wirkt allerdings arg gewöhnungsbedürftig.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran

Die Frage nach dem Sinn und Zweck von Smartwatches beantworten Hersteller immer häufiger mit einem möglichen Einsatz als Sportuhr – und zwar nicht nur als Display für eine auf dem gekoppelten Smartphone laufende Fitness-App, sondern vermehrt auch als autark arbeitender Trainingspartner.

Darauf reagierte Adidas nun seinerseits mit einer "smarten Sportuhr" namens "miCoach Smart Run". Dabei handelt es sich um eine voll ausgestattete GPS-Sportuhr mit 1,45 Zoll (rund 3,68 cm) großen kapazitiven LCD-Touchscreen mit Gorilla-Glas und einer Auflösung von 184 × 184 Pixel. Als Betriebssystem kommt Android Jelly Bean 4.1.1 zum Einsatz – natürlich mit einer angespassten Bedienoberfläche –, das auf 4 GByte Speicher zugreifen kann. Da Adidas selbst davon spricht, keine Smartwatch entwickelt zu haben, dürften sich Android-Apps nicht ohne weiteres installieren lassen; eine API für Drittentwickler oder ein App-Store sind jedenfalls bislang nicht geplant.

Adidas hat mit der miCoach Smart Run eine "smarte Sportuhr" entwickelt.

(Bild: Adidas)

Neben GPS und einem Beschleunigungssensor hat die Uhr auch gleich einen Herzfrequenzmesser eingebaut. Da sie den Puls selbst direkt am Handgelenk erfasst, ist ein Brustgurt überflüssig. Die Technik soll von der MIO Alpha stammen, die seinerzeit über Kickstarter finanziert wurde.

Laut Adidas hält der Akku bei voller Ladung im reinen Uhrenmodus 14 Tage durch. Im sogenannten Marathon-Betrieb lassen sich bis zu 8 Stunden lang alle fünf Sekunden die GPS-Daten erfassen. Wer eine sekundengenaue Aufzeichnung wünscht, kann die Smart Run bis zu vier Stunden am Stück nutzen. Daten werden über WLAN oder Bluetooth 4.0 Low Energy übertragen.

Die neue Adidas-Sportuhr misst den Puls des Anwenders direkt am Handgelenk. Ein Brustgurt wird so überflüssig.

(Bild: Adidas)

Weiterhin hat die miCoach Smart Run einen MP3-Player samt Bluetooth-Anbindung für Kopfhörer eingebaut. Darüber soll die Uhr dem Anwender zur Motivation auch Trainingsanweisungen ins Ohr flüstern. Damit schließt sich wieder der Kreis zum Training mit Fitness-Apps auf dem Smartphone. Dort ist diese "Audiocoaching"-Funktion schon lange essenziell, weil man beim Laufen nicht gut auf das Handy-Display schauen kann. Die Smart Run soll ab 1. November zum Listenpreis von 400 Euro erhältlich sein.

Nokia Facet

Derweil sind im Internet Skizzen und ein Video (siehe unten) von Nokias bislang nicht umgesetzten Smartwatch-Konzept mit dem Arbeitstitel "Facet" aufgetaucht. Wobei der Begriff Uhr der Nokia-Idee nicht wirklich gerecht wird: Facet ist eher ein großer Armreif mit mehreren kleinen (herausnehmbaren) Displays, die unabhängig voneinander unterschiedliche Inhalte anzeigen können.

Neben dem Video zu Nokias Facet-Konzept wurde auch diese Skizze veröffentlicht.

(Bild: Nokia)

So kann auf einem etwa die Uhrzeit und auf einem anderen die Wettervorhersage zu sehen sein. Aber auch eine über mehrere der Minibildschirme verteilt Anzeige wurde konzeptioniert. Alle Möglichkeiten der Interaktion sind im Video zu sehen, das offenbar der an Facet beteiligte Entwickler Kent Lyons herausgegeben hat.

Es bleibt abzuwarten, was von Nokias Smartwatch-Idee unter der Leitung von Microsoft letztlich übrig bleibt.

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