Snap will 20 Prozent der Mitarbeiter entlassen – Top-Manager wechseln zu Netflix

Das Unternehmen Snap plane Insidern zufolge die Entlassung von mehr als 1000 Angestellten. Zeitgleich verliert der Foto-Dienst zwei Top-Manager an Netflix.

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(Bild: BigTunaOnline/Shutterstock.com)

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Seit einigen Wochen bereits plane Snap, das Unternehmen hinter der Snapchat-App, die Entlassung von 20 Prozent seiner knapp 6500 Mitarbeiter starken Belegschaft. Treffen werde es ab dem heutigen Mittwoch einige Abteilungen härter als andere, das berichtet The Verge unter Bezug auf mit der Angelegenheit vertrauten Personen.

Demnach ist neben dem Team, das mit der Entwicklung von Mini-Apps und Spielen innerhalb der Snapchat-App betraut ist, auch die Hardwaresparte von Snap betroffen. Dazu zähle etwa die AR-Brille Spectacles und die im April angekündigte Pixy-Kameradrohne, die allerdings schon wieder eingestellt wurde, berichtet The Verge weiter. Auch die Anzeigen-Abteilung werde umstrukturiert.

Nahezu zeitgleich seien der Chief Business Officer, Jeremi Gorman, und der VP of Sales, Peter Naylor, vom Streaminganbieter Netflix angeheuert worden, um den Vertrieb neu auszurichten und das globale Marketing besser aufzustellen. Gorman teilte demnach am Dienstag seinen Kollegen bei Snap mit, dass er zusammen mit dem für den Anzeigenverkauf in Amerika zuständigen Naylor zu Netflix gehen werde – Netflix plant ein günstiges Abo mit Werbeunterbrechungen

Die Coronapandemie habe dem Geschäft von Snap reichlich zugesetzt. Im Jahr 2020 hat das Unternehmen The Verge zufolge seine Beschäftigtenzahlen von knapp 3500 auf fast 6500 erhöht. Im Mai 2021 übernahm der Foto-Dienst den AR-Display-Spezialisten Wave Optics, der auch das Display für die Spectacles entwickelt hat – für über eine halbe Milliarde US-Dollar.

Mit 347 Millionen täglichen Nutzern habe Snapchat zwar höhere Zugriffszahlen als Twitter, konnte dem Bericht zufolge aber erst einmal seit seinem Börsengang im Jahr 2017 Gewinne erzielen. Im vergangenen Jahr reichte eine Investorin Klage gegen den Foto-Dienst ein, da das Versprechen, Apples Datenschutzfunktionen führen nicht zu einer Minderung der Einnahmen, nicht eingehalten werden konnte und verharmlosend dargestellt worden sei.

Laut Quartalszahlen vom Juli, die viele Anleger beunruhigte, habe Snap zwar 13 Prozent mehr Umsatz gemacht als im gleichen Vorjahreszeitraum und auch die täglich aktiven Nutzer seien um 18 Prozent gestiegen, demgegenüber stieg aber der Betriebsverlust um 108 Prozent – der Aktienkurs fiel um fast 27 Prozent.

(bme)