Snapdragon 8s Gen 3: Augen auf beim Smartphone-Kauf

Ein "s" bei Qualcomms Smartphone-Prozessoren macht einen großen Unterschied aus. Der Snapdragon 8s Gen 3 ist langsamer als der normale 8er.

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Render-Bild zum Snapdragon 8s Gen 3

(Bild: Qualcomm)

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Qualcomm stellt einen neuen Mobilprozessor vor, der das bisherige Namensschema aufweicht. Bisher hatte die Firma eine Ziffer für jede Leistungsklasse: Die Snapdragon 8-Chips waren die Topmodelle, darunter kamen die Snapdragon 7, 6 und so weiter. Neue Versionen mit besserer Technik hat Qualcomm mit einem "Gen"-Zusatz hochgezählt, etwa Snapdragon 8 Gen 3.

Jetzt hat Qualcomm den Snapdragon 8s Gen 3 vorgestellt. Er stellt keine verbesserte Version des Snapdragon 8 Gen 3 dar, sondern einen komplett neuen, aber schwächeren Chip. Der Hersteller argumentiert, dass die Variante günstiger ist und insbesondere fortschrittliche KI-Unterstützung in eine breitere Masse bringen soll.

Der Snapdragon 8s Gen 3 befindet sich irgendwo zwischen dem früheren 8 Gen 2 und dem noch aktuellen 8 Gen 3. So hat der 8s Gen 3 die modernere CPU-Architektur des aktuellen Topmodells, allerdings in einer anderen Konfiguration und mit niedrigeren Taktfrequenzen.

Einen Cortex-X4, vier Cortex-A720 und drei Cortex-A520 verwendet der Prozessor. Zum Vergleich: Der Snapdragon 8 Gen 3 greift auf einen Cortex-X4, fünf Cortex-A720 und zwei Cortex-A520 zurück. Die Taktfrequenzen sinken allerdings um 200 bis 400 MHz. Die Cache-Größen gibt Qualcomm nicht an – potenziell könnten sie kleiner sein, um Chipfläche zu sparen.

Die Adreno-Grafikeinheit übernimmt der Snapdragon 8s Gen 3 derweil vom 8 Gen 2, ebenso können beide Prozessoren maximal LPDDR5X-4200-RAM anbinden (Snapdragon 8 Gen 3: LPDDR5X-4800).

Deutlich abgespeckt sind die Videofähigkeiten. Sämtlicher 8K-Support fällt weg; Videos kann der Snapdragon 8s Gen 3 maximal in 4K-Auflösung und 60 fps de- oder enkodieren, aber nicht in 8K30 oder 4K120. Zeitlupenvideos sind nur mit 240 fps in 1080p möglich und nicht mehr mit 960 fps.

Das verwendete X70-Modem saß bereits im Snapdragon 8 Gen 2 und beherrscht 5G-Mobilfunk, beim Neuling allerdings mit verringerter Download-Geschwindigkeit von 5 Gbit/s – in der Praxis dürfte das kaum relevant sein.

Übersicht zu den Fähigkeiten des Snapdragon 8s Gen 3.

(Bild: Qualcomm)

Qualcomm setzt den Fokus auf die KI-Funktionen des Snapdragon 8s Gen 3. Offiziell unterstützt er generative KI-Modelle mit bis zu 10 Milliarden Parametern. So kann man etwa Bilder vom Smartphone generieren lassen, ohne auf die Cloud angewiesen zu sein.

Manche Funktionen bleiben aber dem Snapdragon 8 Gen 3 (ohne s) vorbehalten, darunter das sogenannte spekulative Decoding, mit dem sich Sprachmodelle beschleunigen lassen. Bots können damit zum Beispiel effizienter laufen.

Auch den Snapdragon 8s Gen 3 stellt der Chipauftragsfertiger TSMC mit 4-Nanometer-Technik her – das war schon beim 8 Gen 3 und 8 Gen 2 der Fall.

Erste Smartphones mit dem Snapdragon 8s Gen 3 sollen in den kommenden Wochen den Handel erreichen. Qualcomm erwartet sie in der Preisklasse von 500 bis 800 US-Dollar, also zwischen 550 und 875 Euro inklusive Steuern.

Wer sich ein Oberklasse-Smartphone mit Android-Betriebssystem kauft, sollte künftig genau hinsehen, ob der flotte Snapdragon 8 Gen 3 oder die abgespeckte s-Version darin steckt.

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