So wird Googles Suchmaschine an den Digital Markets Act angepasst

Google schraubt an seiner Suchmaschine, um sich an anstehendes europäisches Wettbewerbsrecht anzupassen. Datenumzug wird einfacher, Flugsuche aufwendiger.​

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Die Eingabemaske der Google-Suchmaschine

(Bild: Google/Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

Google meldet Änderungen bei der Suche. Ein Teil dieser Änderungen betrifft nur Nutzer in Europa, nämlich aus Anlass des Digital Markets Act (DMA). Diese EU-Verordnung tritt im März in Kraft und möchte die Marktmacht besonders großer Tech-Konzerne (Gatekeeper) einhegen. Google reagiert darauf mit mehreren Maßnahmen.

Was die Suchmaschine anbelangt, testet der Datenkonzern in Europa in den nächsten Wochen verschiedene Änderungen. In Suchergebnissen werden Links zu Webseiten eingeblendet, die Angebote vergleichen können. Ob auch Geizhals darunter sein wird, bleibt abzuwarten. Außerdem möchte Google oben auf der Seite Vorschläge für genauere Suchbegriffe und -befehle unterbreiten, darunter auch Suchen, die sich ausschließlich auf Vergleichswebseiten beschränken.

Für ausgewählte Kategorien – Googler Oliver Bethell nennt Hotels als Beispiel – wird ein neues Element den Tests unterzogen. Dort sollen sowohl Vergleichsseiten als auch Anbieter selbst aufscheinen, angereichert mit Bildern, Bewertungen und weiteren Informationen. Dafür müssen andere Elemente weichen. Inhalte aus der hauseigenen Flugsuche Google Flights kann Google nicht länger in allgemeinen Suchergebnissen präsentieren. Wer Google Flights nutzen möchte, wird dorthin surfen müssen.

Mehr Einflussnahme erhalten User über ihre bei Google gespeicherten Daten. Europäer sollen beeinflussen können, welche Google-Dienste auf welche Daten zugreifen können. Dieses Konzept hat Google bereits vor einigen Tagen vorgestellt. Bereits seit Langem bietet Google die Möglichkeit, eigene Daten herunterzuladen. Das erfordert einige Klickerei, und dann hat man einen Batzen Daten auf seinem Gerät, der dort nur bedingt nützlich ist. Neu in Vorbereitung ist eine Programmierschnittstelle (API), die den Umzug der eigenen Daten zu Drittanbietern erleichtern und beschleunigen soll.

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Der DMA verlangt auch in anderen Bereichen mehr Wahlmöglichkeiten. Beispielsweise ist es bei Android-Geräten bereits jetzt möglich, den Standardbrowser und die Standardsuchmaschine einzustellen. Google wird in Zukunft aber mehr Einblendungen schalten, um die Auswahlmöglichkeiten den Anwendern vorzusetzen. Dies betrifft außerdem den Chrome-Browser auf Desktop-Systemen sowie iPhones.

Für mobile Endgeräte stellt Google zwei Änderungen für die Suche vor, die sich nicht auf Europa beschränken: Die Google-App wird zum multimodalen Such-Interface. Nutzer sollen Bilder knipsen und zusätzlich Text eingeben; Google KI versucht dann, zu der Kombination aus Bild und Text passende Ergebnisse auszugeben. Und speziell für ausgewählte Android-Handys legt das Unternehmen Ende des Monats eine neue Suchfunktion namens "Circle-to-Search" auf.

(ds)