Software-Entwicklerkit für Cell-Prozessoren

IBM hat ein Software-Development-Kit (SDK) veröffentlicht, mit dem sich unter x86/x64-Linux-Systemen Anwendungen für Cell-Prozessoren entwickeln und testen lassen. Ein Tutorial unterstützt Entwickler bei den ersten Schritten mit dem SDK.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

IBM hat ein Software-Development-Kit (SDK) veröffentlicht, mit dem sich unter x86/x64-Linux-Systemen Anwendungen für Cell-Prozessoren entwickeln und testen lassen. Parallel startet das Unternehmen eine Tutorial-Reihe im Rahmen der Cell-Webseiten auf dem Entwicklerportal developerWorks. Der erste Tutorial-Teil beschreibt die Einrichtung des SDK für die Cell Broadband Engine (CBE) auf der Linux-Distribution Fedora Core 4. Rund ein Arbeitstag vergeht mit dem Download und der Einrichtung aller benötigten Teile, bevor man eine einfachen Hello-World-Anwendung im Cell-Simulator ausführen kann.

Zusammen mit einer ausführlichen Dokumentation zur Architektur möchte IBM mit dem Entwickler-Kit Programmierern den Prozessor näher bringen, noch bevor Cell-Systeme offiziell vertrieben werden. Das erste frei käufliche Cell-System dürfte die PlayStation 3 von Sony sein, die laut letzten Meldungen ab dem nächsten Frühjahr in Japan erhältlich sein soll. Toshiba arbeitet an einem "frühestens ab April 2006" verfügbaren Entwicklersystem. IBM selbst hat Blades mit Cell in Vorbereitung, die unter anderem auf dem Linuxtag 2005 präsentiert wurden.

Der Cell umfasst eine spezielle 64-Bit-Power-CPU – ein vereinfachter Power5 mit Doppelkern – sowie acht so genannte Synergistic Processing Units (SPU) aus jeweils einem Power-basierten Core, die von dem Power5-Kern koordiniert werden. Für spezielle Anwendungen soll der Chip bei einer angepeilten Taktfrequenz von 3,2 GHz auf eine Rechenleistung von 218 Gigaflops kommen. IBM entwickelt den Prozessor zusammen mit Sony und Toshiba. (thl)