Sony legt Walkman-Patentstreit mit deutschem Erfinder bei
Der japanische Elektronikkonzern soll laut einem Medienbericht zur Beilegung des Streits mit Andreas Pavel einige Millionen Euro gezahlt haben.
Sony hat nach über 20-jährigem Patentstreit seine Auseinandersetzungen mit einem deutschen Erfinder des "Walkman" beigelegt. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel in seiner neuesten Ausgabe. Nach Angaben des Magazins soll der japanische Elektronikkonzern zur Beilegung des Streits "einige Millionen Euro lockergemacht" haben. "Wir haben uns in freundschaftlichem Einvernehmen geeinigt", zitiert der Spiegel die Sony-Zentrale in Tokio.
Der heute 59-jährige Deutsche Andreas Pavel hatte 1977 ein dem Walkman verblüffend ähnliches Gerät entwickelt. Seinerzeit meldete Pavel das mobile Hi-Fi-Gerät als "körpergebundene Kleinanlage für die hochwertige Wiedergabe von Hörereignissen" zunächst in Italien, später auch in anderen europäischen Ländern zum Patent an. Sony brachte 1979 den ersten Walkman auf den Markt, der Pavels Erfindung, die dieser ursprünglich unter dem Namen "Stereobelt" selbst vermarkten wollte, verblüffend ähnlich sah. Erfinder des Sony-Geräts sollte allerdings Firmengründer und langjähriger Konzernchef Akio Morita sein. Vor Gericht unterlag Pavel gegenüber den durch zahlreiche Patentanwälte vertretenen Elektronikkonzern wiederholt und sah sich schließlich mit Gerichtskosten in Millionenhöhe konfrontiert.
Erst nach dem Tod Moritas, der sich auch in seiner Autobiografie als Erfinder des Walkmans gerĂĽhmt hatte, habe Sony nun eingelenkt und in aller Stille einen auĂźergerichtlichen Vergleich mit dem heute in Mailand arbeitenden Deutschen geschlossen, schreibt der Spiegel. Innerhalb von 25 Jahren hat Sony bis heute mehr als 200 Millionen Walkman weltweit verkauft. (dpa) / (anw)