Sony meldet Umsatzrückgang und Verlust

Der japanische Elektronikkonzern senkt nach einem enttäuschenden Quartal die Vorhersage für das Geschäftsjahr.

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Der japanische Elektronikkonzern Sony hat im vergangenen Quartal netto und operativ rote Zahlen geschrieben. Während das Unternehmen im ersten Quartal 2004 noch einen Nettogewinn von 23,3 Milliarden Yen (171 Millionen Euro) und einen operativen Gewinn von 9,8 Milliarden Yen (72 Millionen Euro) erwirtschaften konnte, sprang diesmal ein Minus von 7,3 Milliarden (53,7 Millionen Euro) beziehungsweise 15,3 Milliarden Yen (112,5 Millionen Euro) heraus. Ebenso ging der Umsatz zurück, nämlich von 1612 Milliarden (11,8 Milliarden Euro) auf 1559 Milliarden Yen (11,5 Milliarden Euro), teilt Sony mit (PDF-Datei).

Vor diesem Hintergrund senkte der Konzern seine Prognose für das gesamte laufende Geschäftsjahr. Der Umsatz werde wohl nicht wie noch im April veranschlagt 7450 Milliarden Yen betragen, sondern 3 Prozent weniger. Der erwartete Nettogewinn werde statt 80 Milliarden nur 10 Milliarden Yen betragen. Als Gründe nennt Sony gestiegene Restrukturierungskosten, einen geringeren operativen Gewinn im TV-Geschäft und Preisverfall.

Der Umsatz in der Geschäftssparte Electronics ist um 1,4 Prozent auf 1115 Milliarden Yen zurückgegangen, obwohl die Verkäufe des Network Walkman, von LCD-Fernsehern und Vaio-PCs angezogen seien. Dem stehe aber ein Rückgang bei den CRT- und Plasma-TV-Geräten gegenüber. Die Verkäufe von Software und Hardware im Spielebereich namen hingegen um 64 Prozent auf 172,8 Milliarden Yen zu. Insbesondere geringere Einnahmen an den Kinokassen hätten zu einem Umsatzrückgang von 2,6 Prozent auf 144,4 Milliarden Yen im Filmgeschäft geführt.

Die Playstation Portable (PSP) konnte Sony im vergangenen Quartal weltweit 2,09 Millionen Mal ausliefern. Vergleichszahlen zum ersten Quartal 2004 liegen nicht vor, da die tragbare Spielkonsole zwar schon im Dezember 2004 zunächst in Japan eingeführt wurde, aber erst seit März in den USA erhältlich ist und im September nach Europa kommen soll. Die Playstation 2 lieferte Sony 3,53 Millionen Mal aus, das sei eine Steigerung um 2,82 Millionen Geräte.

In der Sparte Pictures habe Sony zwar höhere Lizenzeinnahmen für MGM-Titel, gestiegene Umsätze bei Fernsehreklame erwirtschaftet und das Erscheinen der Titel Hitch, Are We There Yet? und Boogeyman für den Heimunterhaltungsmarkt sei erfolgreich gewesen, doch die Filme XXX: State of the Union, Lords of Dogtown und Bewitched hätten in den USA nicht so viele Zuschauer wie erwünscht in die Kinos gelockt.

Die Ergebnisse von Sony Ericsson fließen in die Quartalsbilanz nicht mit ein, dennoch machten die Japaner auch über dieses Tochterunternehmen Angaben, um den Analysten weitere Aufschlussmöglichkeiten zu geben. Demnach wuchs der Umsatz im vergangenen Quartal im Vorjahresvergleich um 7 Prozent auf 1,614 Milliarden Euro. Die Zahl der ausgelieferten Mobiltelefone wuchs in diesem Zeitraum um 14 Prozent auf 11,8 Millionen. (anw)