Sony will weniger in die Chip-Fertigung investieren

In den kommenden Jahren will Sony weniger in den Aufbau von Chip-Fertigungsanlagen investieren und die Produktion des Cell möglicherweise auslagern.

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Sony will die übernächste 45-Nanometer-Generation des Playstation-3-Hauptprozessors Cell Broadband Engine möglicherweise nicht mehr selbst produzieren. Die Investitionen in neue Halbleiter-Fertigungstechnik sollen deutlich sinken: Laut Yutaka Nakagawa, bei Sony für die Chip-Produktion verantwortlich, hat sein Unternehmen in den letzten drei Jahren etwa 460 Milliarden Yen (rund 3,8 Milliarden US-Dollar) für Halbleiter-Produktionsanlagen ausgegeben, was die Marge des Konzerns deutlich reduziert hat.

Gegenüber US-Medien begründete Nakagawa die hohen Investitionen damit, dass man vor der Einführung der Playstation 2 keine geeigneten Zulieferer habe finden können und deshalb die Entscheidung gefallen sei, eine eigene Chipfertigung aufzubauen. Den Cell hatte Sony allerdings gemeinsam mit IBM und Toshiba entwickelt, jahrelang begleitet von großem Medienrummel. Zurzeit wird die Cell B.E. noch in 90-nm-Technik produziert, schon bald soll der schon lange angekündigte Umstieg auf 65-nm-Technik folgen. Ab Ende 2008 oder Anfang 2009 will Sony 45-Nanometer-Cells auf das PS3-Mainboard löten, die dann möglicherweise von externen Zulieferern kommen sollen – und dabei ist sicherlich IBM ein sehr wahrscheinlicher Partner.

Die Äußerungen von Yutaka Nakagawa kommen etwas überraschend, weil Sony erst vor wenigen Wochen die Entwicklungsallianz mit IBM und Toshiba um weitere fünf Jahre verlängert hat. In Zukunft will sich die Sony-Chipsparte stärker auf Bildsensoren für digitale Kameras und andere Bauelemente für Consumer Electronics (CE) konzentrieren. (ciw)