SpaceX legt Falcon-9-Rakete still zur Untersuchung von Rückkehrproblem

Die Crew-9-Mission bringt Astronauten zur ISS, aber die Falcon-9-Rakete stürzt an falscher Stelle in den Ozean. Die Untersuchung verschiebt weitere Starts.

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Falcon-9-Rakete von SpaceX beim Start in Cape Canaveral

Falcon-9-Rakete von SpaceX beim Start in Cape Canaveral am 28.9.2024

(Bild: NASA)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

SpaceX hat bei der Crew-9-Mission zwei Astronauten erfolgreich zur Internationalen Raumstation ISS gebracht, die bei der Rückkehr in fünf Monaten die beiden dort gestrandeten Starliner-Astronauten mitnehmen sollen. Allerdings meldet das Weltraumunternehmen von Elon Musk Probleme bei der für den Transport verwendeten Falcon-9-Rakete. Diese stürzte zwar wie geplant in den Ozean, allerdings an einer anderen Stelle als vorgesehen. Deshalb pausiert SpaceX weitere Starts, um den Grund dafür zu finden.

Alles schien zunächst gut zu verlaufen. Nach dem Start landete die erste Stufe der Falcon 9 wie geplant wieder auf der Erde und kann wiederverwendet werden. Die zweite Stufe brachte die Crew-Dragon-Raumkapsel "Freedom" mit ihren beiden Astronauten ins All und auf den Weg zur ISS. Bei der Rückkehr der oberen Stufe gab es allerdings eine ungeplante Raketenzündung, sodass diese vom Kurs abkam und woanders in den Ozean stürzte.

Es ist das zweite Problem dieser Rakete innerhalb von drei Monaten. Bereits Anfang Juli legte die Flugbehörde FAA die Falcon 9 nach Problemen im All still. Dabei verlief bereits die Reise zum Ziel nicht problemlos, sodass eine Reihe von Starlink-Satelliten nicht auf die geplante Höhe gebracht wurde. Sie wurden zwar ausgesetzt, konnten aber über ihre eigenen Triebwerke nicht die nötige Höhe erreichen, sodass sie in den Sinkflug gingen und in der Atmosphäre verglühten.

SpaceX erklärte, dass es ein Leck im Sauerstofftank gab. Das Triebwerk schaltete sich schließlich wie am Ende einer Mission ab und konnte deshalb nicht die erforderliche Höhe erreichen. Den Grund für das jetzt aufgetretene Problem mit der Falcon 9 bei der Crew-9-Mission kennt das Weltraumunternehmen bisher nicht, wie SpaceX bei X (vormals Twitter) erklärt, will der Sache aber auf den Grund gehen und hat deshalb weitere Starts vorerst ausgesetzt.

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Direkt davon betroffen ist Eutelsat. Diese Firma wollte bereits am Sonntagabend 20 Breitband-Satelliten für das eigene Satelliten-Internet OneWeb mit einer Falcon-9-Rakete von SpaceX in die Erdumlaufbahnen bringen. Dieser Start wurde abgesagt, wie Eutelsat bei X schreibt. Das Unternehmen wartet nun auf die nächste Gelegenheit zum Start.

Die Crew-9-Mission kann trotzdem als geglückt bezeichnet werden, schließlich sind NASA-Astronaut Nick Hague und der russische Kosmonaut Alexander Gorbunow wie geplant an der ISS angekommen. Dabei waren zwei Teammitglieder weniger an Bord als ursprünglich geplant. Die Astronautinnen Zena Cardman und Stephanie Wilson mussten ihre Plätze räumen, um die auf der ISS gestrandeten Starliner-Astronauten Suni Williams und Barry Wilmore zurück zur Erde bringen zu können.

Williams und Wilmore hatten eigentlich nur rund eine Woche an Bord der ISS verbringen sollen. Aufgrund technischer Probleme mit dem Starliner-Raumschiff von Boeing, mit dem sie im Juni zur ISS geflogen waren, entschied die NASA dann aber, das Raumschiff leer zurück zur Erde zu holen, was Anfang September ohne Probleme gelang. Williams und Wilmore sollen nun gemeinsam mit Hague und Gorbunow im Februar zurück zur Erde kommen.

(fds)