Speicher trotzt dem Chipmangel: DRAM und SSDs werden günstiger

Der Schweinezyklus schlägt zugunsten von Käuferinnen und Käufern um: SSDs und Bausteine für DRAM-Module sinken im Preis.

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(Bild: c't)

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Sowohl SSDs als auch Arbeitsspeicher-Kits sind in den vergangenen Monaten wieder günstiger geworden. Der Trend soll nach Einschätzung des Marktbeobachtungsteams von TrendForce auch im ersten Quartal 2022 weitergehen, da sich der sogenannte Schweinezyklus verlagert: Speicherhersteller haben ein Überangebot von NAND-Flash- und DRAM-Bausteinen, während die Nachfrage sinkt.

Im Falle von NAND-Flash für SSDs haben Hersteller wie Samsung, Micron und Western Digital ihre Produktion weiter auf die aktuelle Generation mit 128 Speicherlagen und mehr umgestellt, was größere Speichermengen pro Silizium-Wafer ergibt. TrendForce erwartet, dass die Preise von Client-SSDs Anfang 2022 um etwa 5 bis 10 Prozent fallen.

Gleichzeitig sinkt die Nachfrage von Smartphone-Herstellern, die ihre Produktionspläne aufgrund eines Smartphone-spezifischen Komponentenmangels nach unten hin angepasst haben sollen. Speicherhersteller haben ihre Produktionslinien folglich teilweise von Mobil- zu PC-Bausteinen gewechselt.

Insbesondere Notebooks federn noch stärkere Preissenkungen ab. Dort soll sich der Komponentenmangel allmählich lösen, sodass Lenovo, Dell, HP & Co. ihre Produktion auf einem hohen Niveau halten und so dem eigentlich saisonalen Rückgang nach der Weihnachtszeit trotzen. Ein Mangel an SSD-Controllern bleibt allerdings weiter Thema.

Viele beliebte SSDs sind das Jahr 2021 über bereits günstiger geworden. Samsungs SSD 970 Evo Plus mit 1 TByte Kapazität etwa kostete im Januar rund 150 Euro und ist jetzt ab 105 Euro erhältlich. Western Digitals PCIe-4.0-Modell WD Black SN850 sank in dem Zeitraum von gut 200 auf 145 Euro und Kingstons Einsteiger-SSD A2000von 100 auf 85 Euro.

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DDR4-Bausteine werden im ersten Quartal 2022 um 5-10 Prozent günstiger, was in Preissenkungen entsprechender Module münden dürfte. Grundsätzlich sollen auch DDR5-Bausteine im Preis sinken, allerdings limitieren Power-Management-Schaltungen (PMICs) derzeit die Verfügbarkeit von DDR5-Kits, was zu überzogenen Preisen führt. DDR4-Module haben anders als DDR5 keine solche PMICs und werden direkt vom Mainboard mit den passenden Spannungen versorgt.

Folglich hat ein Desktop-PC mit einem Alder-Lake-Prozessor wie dem Core i9-12900K und DDR4-RAM derzeit ein deutlich besseres Preisleistungsverhältnis als ein ähnlicher Rechner mit DDR5-Modulen. Passende Z690-Mainboards gibt es sowohl mit DDR4- als auch DDR5-Steckplätzen. AMDs erste DDR5-Plattform AM5 folgt noch.

Die Preise von DDR4-Kits stiegen im Sommer 2021 deutlich an, befinden sich jetzt aber wieder auf dem niedrigen Niveau vom Jahresanfang – teilweise auch darunter. So bekommt man 16 GByte DDR4-3200-RAM jetzt wieder für weniger als 60 Euro.

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Eine Ausnahme sieht TrendForce derweil bei DRAM-Bausteinen für Grafikkarten, insbesondere bei GDDR6. Die Nachfrage befindet sich generell auf einem hohen Niveau, was das Marktforschungsteam explizit auf Krypto-Mining-Farmen zurückführt. Die volatilen Kurse von Kryptowährungen sollen insbesondere kurzfristige Bestellungen seitens AMDs und Nvidias und damit die sogenannten Spot-Preise außerhalb von langfristigen festgelegten Lieferverträgen stark beeinflussen

(mma)