Speicherblase: Micron entlässt 15 Prozent seiner Belegschaft
Der weltweit drittgrößte Speicherhersteller entlässt noch mehr Leute als bisher angekündigt. Einige Tausend müssen sich einen neuen Job suchen.
Bisherige Maßnahmen zur Gewinnmaximierung, darunter eine Senkung der Speicherproduktion, reichen Micron offensichtlich nicht mehr aus: Der DRAM- und NAND-Flash-Hersteller entlässt noch mehr Leute als früher verkündet. Statt 10 Prozent müssen weltweit etwa 15 Prozent gehen. Bei geschätzt rund 49.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit entspricht das mehr als 7000 Entlassungen.
Die Entlassungen in Höhe von 15 Prozent bestätigte Micron-Chef Sanjay Mehrotra gegenüber dem Radiosender Boise State Public Radio – in Boise unterhält Micron drei Niederlassungen mit mehr als 5000 Angestellten.
In Deutschland gibt es zwei kleine Niederlassungen: Micron hat zwei Büros in München mit einer niedrigen dreistelligen Mitarbeiterzahl, die sich primär um den Kontakt zu Automobilherstellern kümmern. Die stärker werdenden Infotainment-Systeme in Autos sieht Micron als wachsenden Absatzmarkt.
Entlassungswelle rollt bereits
Die initiale 10-prozentige Entlassungswelle soll bereits im Februar begonnen haben und bis zum Monatsende abgeschlossen sein. Dazu dürften auch viele Stellen in Taiwan gehören, wie die Nachrichtenagentur Digitimes berichtet. Rund 11.000 Leute beschäftigt Micron dort, primär in drei Halbleiterwerken.
Im letzten Fiskalquartal von Anfang September bis zum 01. Dezember 2023 hat Micron knapp 4,1 Milliarden US-Dollar umgesetzt – nur etwas mehr als die Hälfte verglichen mit dem Vorjahr. Aus dem ehemaligen 2,3-Milliarden-Nettogewinn wurde so ein Nettoverlust von 195 Millionen Dollar.
Ähnlich sieht es bei den zwei größten DRAM-Konkurrenten Samsung und SK Hynix aus. Alle drei Hersteller bekommen die weltweit gesunkene Nachfrage besonders hart zu spüren, weil die Lager überfüllt sind.
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(mma)