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Speicherkonferenz storage2day: Wenn man dem Backup misstrauen muss

Auf einem kompromittierten System gerät selbst das Backup in Schieflage. Die Keynote auf der storage2day ab dem 26.09. in Frankfurt erklärt, was dann passiert.

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(Bild: iX)

Lesezeit: 4 Min.

Am 26. September startet die storage2day in Frankfurt/Main, die Heise-Fachkonferenz für Speichernetze und Datenmanagement, organisiert von der iX und dem dpunkt-Verlag. Zwei Tage lang haben Storage-Experten aus dem deutschsprachigen Raum dort wieder die Gelegenheit, sich im persönlichen Gespräch über ihre Erfahrungen auszutauschen und sich in über 30 Vorträgen über neue Konzepte, Strategien und konkrete Anwendungsfälle in der Speicherwelt zu informieren.

Die Konferenz gilt als beinahe familiäres Branchentreffen, in dem das nie an Relevanz verlierende Thema Storage in aller Tiefe betrachtet wird. In seiner Eröffnungs-Keynote bringt Frank Benke der Storage-Community deshalb auch ein Bonbon mit, das es in der Form selten auf IT-Konferenzen gibt: Er berichtet so offen, wie es ihm möglich ist, von konkreten Erfahrungen aus einem realen Ransomware-Angriff auf die IT-Infrastruktur der HAHN Group, deren operative IT er seit acht Jahren leitet.

Der Bericht ist eine Reise in das Worst-Case-Szenario, das jeder Administrator und IT-Verantwortliche fürchtet: Das Backup – jene viel gepriesene Vorsichtsmaßnahme, ohne die es kein Mitleid gibt – ist möglicherweise kompromittiert, denn es ist unklar, wie lange die Angreifer schon im System waren. Wie entdeckt man befallene Systeme im Backup? Wird die System-Landschaft beim Hochfahren des Backups vielleicht direkt verschlüsselt? Frank Benke räumt hier mit der Vorstellung auf, mit säuberlicher Sicherung wäre man im Ernstfall alle Sorgen los und teilt wertvolles Wissen darüber, wie Verantwortliche vorgehen müssen, wenn es zum Äußersten kommt. Dabei stellt er Systemarchitekturen zum Härten von Backups vor, beleuchtetet forensische Ansätze und leistet Hilfestellung bei der Beurteilung von Leistungsversprechen gängiger Backup-Lösungen.

Von einer ganz anderen Seite geht Keynote-Speaker Hartwig Bazzanella das Speicherthema an, wenn er über die Konsequenzen aus dem neuen Energieeffizienzgesetz spricht. Systeme sind häufig weit unter dem Betriebsoptimum ausgelastet – die zugehörigen Elektro- und Kältesysteme kosten damit einfach zu viel Energie. Sein Beitrag dreht sich um eine Umstellung auf Hyperkonvergente Infrastruktur (HCI), die aber erst mit entsprechender Container-Architektur und passenden Applikationen optimiert werden muss. Hartwig Bazzanella beleuchtet, wie so eine Optimierung aussehen könnte.

Das Datenschutz-Augenmerk legt die storage2day diesmal auf das sichere, endgültige Löschen von Daten und betrachtet den unumgänglichen Prozess sowohl aus juristischer als auch aus Anwender-Sicht: Während Heise-Justiziar Joerg Heidrich durch den datenschutzrechtlichen Dschungel geleitet, stellt Lukas Grunwald, Gründer und CTO des Forensik-Spezialisten DN-Systems, Verfahren für eine blitzblanke Datenlöschung vor – und erklärt, wie man gebrauchte Hardware sicher entsorgt. Auf den aktuellen Stand der Technik – ob Platte oder Tape – bringen Vorträge von Sepp Weingand (IBM) und Rainer Käse (Toshiba).

Weitere, praxisorientierte Vorträge konzentrieren sich auf konkrete Strategien und Methoden für OpenStack und Ceph – beispielsweise im Zusammenspiel mit Kubernetes und DAOS. Außerdem teilen Experten Erfahrungen und Konzepte aus der Automatisierung mit Ansible – wie automatisiertes Oracle Rapid Cloning –, mit der Storage-Administratoren den ungebremst wachsenden Ansprüchen an die Storage-Architektur begegnen und an den letzten Skalierungsgrenzen im Terabyte-Bereich kratzen können.

Wer über die Konferenz auf dem Laufenden bleiben will, sollte sich für den Newsletter anmelden. Tickets gibt es noch bis zum 7. August zum Early-Bird-Tarif für 499 Euro.

(kki)