Speicherstandard DDR II angeblich erst 2005 marktreif

Vertreter führender Chipfirmen erwarten deutliche Verzögerungen bei der Einführung des schnelleren Speicher-Standards DDR II.

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Vertreter führender Chipfirmen erwarten deutliche Verzögerungen bei der Einführung des schnelleren Speicher-Standards DDR II. Statt, wie bisher erwartet, im Laufe des Jahres 2004, soll die Massenfertigung von DDR-II-Speicherriegeln und -chipsätzen nun wohl erst 2005 anlaufen.

Der Online-Dienst der Electronic Business News berichtet, dass auf der Platform Conference Manager von Micron, Elpida und ServerWorks und Branchenkenner von iSuppli, InQuest und der JEDEC von einer späteren Marktreife von DDR II ausgingen. Grund dafür sei vor allem der gerade in der Einführung befindliche Speichertyp DDR400, der noch dem DDR-I-Standard entspricht.

Einerseits überbrückten PC3200-Speichermodule aus DDR400-Chips die Leistungslücke zwischen DDR I und DDR II. Andererseits fehle den Entwicklern der Speicher- und Chipsatzfirmen durch die unerwartet schnelle Einführung von DDR400-RAM Zeit für die Arbeit an DDR-II-Produkten. Samsung Electronics plant allerdings die Massenproduktion von DDR-II-Bausteinen im Laufe des Jahres 2004.

Auf der Platform Conference kündigte ServerWorks Muster des Chipsatzes GrandChampion SLX, der DDR400 unterstützen soll, für das erste Halbjahr 2003 an. Intel will die Chipsätze Springdale und Canterwood mit je zwei DDR400-Speicherkanälen herausbringen, die zusammen die Datentransferleistung von 6,4 GByte/s künftiger Pentium-4-Prozessoren mit PSB800 (Processor System Bus, 200 MHz Quad-pumped) erreichen. Bis vor wenigen Monaten hatte Intel DDR400 noch anders bewertet und wollte angeblich einen PSB667 mit Zweikanal-DDR333-RAM koppeln. VIA und SiS planen ebenfalls Chipsätze mit offizieller DDR400-Unterstützung, für aktuelle Produkte dieser Hersteller gilt das nur eingeschränkt. Nvidia hat mit dem nForce2 einen Sockel-A-Chipsatzu im Angebot, der zwar auf manchen Mainboards mit DDR400 funktioniert, aber am schnellsten in Verbindung mit FSB333-Athlons und DDR333 läuft.

Auf Grafikkarten kommen Speicherchips mit DDR-II-Schnittstelle bereits zum Einsatz. Anders als bei Speicherriegeln sitzen die Komponenten auf Grafikkarten dicht nebeneinander und die Signale laufen nicht über Steckverbinder. Außerdem sind darauf meist keine Datensignalleitungen parallel beschaltet; in Servern und Workstations hängen jedoch an einer einzigen Datenleitung die Treiberstufen von acht oder mehr Chips gleichzeitig.

DDR-II-Chips (auch als DDR2 abgekürzt) sollten ursprünglich mit einer Taktfrequenz von 200 MHz starten (DDR II 400), Versionen für 266 und eventuell sogar 333 MHz sind geplant. Der neue Standard ist mit einer Signalspannung von 1,8 Volt und On-Die-Terminierung besser für höhere Frequenzen geeignet. Zusätzliche Techniken wie Posted CAS versprechen eine bessere Nutzung der verfügbaren Maximal-Transferrate. (ciw)