Spider und Domain-Detektive

Tools für die Marken- und Domainrecherche und zum Aufspüren von Domainpiraten kündigte in dieser Woche die Intellister AG an.

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Von
  • Monika Ermert

Tools für die Marken- und Domainrecherche und zum Aufspüren von Domainpiraten kündigte in dieser Woche die Intellister AG an, eine Neugründung von UUnet- und DeNIC-Mitbegründer Michael Schneider, der lange Jahre für die Internet-Provider in der ICANN aktiv war. Intellister bietet beispielsweise mit Tell auf seiner Webseite zum ersten Mal ein kostenloses Tool, mit dem Namen nicht nur auf Registrierungen in den wichtigsten Top Level Domains überprüft werden können. Im gleichen Zug wird auch nach gleich lautenden Einträgen beim Deutschen Patent- und Markenamt sowie dem US-amerikanischen und europäischen Markenamt gesucht. In Zukunft sollen, erklärt Schneider, möglicherweise noch schwerer zugängliche Markendatenbanken integriert werden, zumindest für die zukünftigen Kunden.

Grabber und Trittbrettfahrer – wie jetzt bei der neuen Top Level Domain .info – will die achtköpfige Mannschaft laut Schneiders Aussage mit immer intelligenteren "Spidern" im Auftrag der Kunden aufspüren. Aber auch bei der Anmeldung neuer Produktnamen wird vorab geprüft, ob es mögliche Kollisionen in einem Marken- oder Namensraum gibt, bevor man als zukünftiger ICANN- und DeNIC-Registrar die Namen anmeldet. Das Rundum-Angebot steckt, so erklärt Schneider, im Namen: Intellister setzt sich aus Intelligence (Nachrichtendienst), Tell (Aufspüren von Namen) und Register (für die Reservierung der Adressen) zusammen. Die Unternehmen, die es ganz ernst nehmen, können sich sogar ihr innerbetriebliches Namensmanagement von Intellister auditieren lassen.

Auch wenn die Idee des Domainmanagements vor allem für die von den DNS-Fragestellungen überforderten Unternehmen keineswegs neu ist, geht Intellister möglicherweise im richtigen Moment an den Start. Das böse Erwachen für manche Unternehmen wird nach dem Abschluss der Sunrise-Phase bei .info und der IP-Claimphase bei .biz noch kommen. "Was mich in der ganzen ICANN-Debatte immer besonders gestört hat, ist die Behauptung, 'Namen seien knapp' und Streitigkeiten insofern unvermeidlich", sagt Schneider. Das ist aber nach seiner Einschätzung gar nicht der Fall, es fehlt vielmehr nur am besseren und auch kreativeren Namensmanagment. Das selbstgesteckte Ziel des Neustarters, die Rechtsunsicherheit, die im Bereich der Marken- und Domain-Namen herrscht, zu beheben, ist allerdings vielleicht gar nicht einlösbar. ICANN, die Registrare und die neuen Regisries haben es mit ihren Markenschutzvorkehrungen jedenfalls bisher nicht geschafft. (Monika Ermert) / (jk)