Spiegel ab! Die Last mit den Außenspiegeln

Hallo! Ich heiße Detlef und ich bin ein schlechter Autofahrer. Schön, dass es unsere Gruppe gibt! Ich bin immer wieder gern bei den anonymen Sonntagsfahrern. Mein Spezialgebiet, zu dem ich heute referieren möchte, lautet: Spiegel abfahren

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Spiegel ab! Die Last mit den Außenspiegeln
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Von
  • Detlef Grell
Inhaltsverzeichnis

Hallo! Ich heiße Detlef und ich bin ein schlechter Autofahrer. Schön, dass es unsere Gruppe gibt! Ich bin immer wieder gern bei den anonymen Sonntagsfahrern. Mein Spezialgebiet, zu dem ich heute referieren möchte, lautet: Spiegel abfahren. Mir und anderen. Das ist ein teurer Spaß. Für den vom Ford C-Max durfte ich 2013 schon über 500 Euro entrichten. Und der hatte noch nicht mal Seiten-Radar-Sensoren.

Aber wir sind womöglich gar nicht die Minderheit, als die wir immer angeprangert werden. Gerade hat sich die Hannoversche Allgemeine Zeitung dem Thema „breite Autos, enge Straßen” gewidmet: Durchschnittlich 15 Zentimeter wurden unsere Autos in den vergangenen 15 Jahren breiter. Auch die kleinen Autos sind gewachsen. Wem es gelingt, mit einem A3 im Parkhaus in eine Parklücke mit Golf-1-Zuschnitt reinzuschlüpfen (doch, doch, sowas gibt es noch), der hat nicht viel gewonnen: 2 Meter 10 Breite heißt, dass weder Fahrer noch Beifahrer aussteigen können, wenn links und rechts jemand parkt. Naja, das Problem ist leicht gelöst: Autonomes Einparken per App. Mir tun nur die armen Schweine leid, deren Autos das noch nicht können und die von zwei Autonomen ins Sandwich genommen wurden.

Spiegel ab! Die Last mit den Außenspiegeln (9 Bilder)

Weg mit den Spiegeln - die machen das Leben doch nur unnötig kompliziert.
(Bild: Florian Pillau)

Zu enge Straßen? Ja, und?

Etwas gestaunt hab ich aber, das sogar einige Straßen in Hannover mittlerweile so eng sind, dass sauber geparkte SUVs links und rechts bereits einen A3 nicht mehr durchlassen. Ja, Hannover ist hier und da verdammt grün, und da wird den Teufel getan, um Uralt-Parkstreifen von 1 Meter 70 Breite etwas zu weiten. „Kauf Dir doch ein Fahrrad!” Solche Sprüche müssen wir uns anhören. Und um Himmels Willen: Meckert bloß nie öffentlich über zu schmale Parkbuchten! Die übliche Reaktion (jedenfalls in Hannover) ist nämlich: Na denn, nehmen wir halt die Parkbucht ganz weg, wird der Radweg breiter.

Auf der hannoverschen Marienstraße – ihr alle wisst, was für eine wichtige und vielbefahrene Straße das ist –, fährt die Polizei derzeit eine Plakat-Kampagne. Darin rät sie allen auf dem Seitenstreifen parkenden Autofahrern, die Spiegel anzuklappen, denn auf dieser eigentlich noch ganz passabel breiten Straße werden derzeit die meisten Spiegel abgefahren. Das ist auch auf breiten Straßen einfacher, als viele denken. Ich hab das letzte Mal jemandem auf einer vierspurigen Straße den Spiegel abgefahren ... Und ihr wisst ja auch, was für ein Shitstorm jedesmal losbricht, wenn unser Abfallentsorger AHA ankündigt, Müllstonnen nicht mehr in schmalen Stichstraßen abzuholen. Begründung: Das Spiegelabfahren wird uns zu teuer.

Anklappen? Echt jetzt?

Wie können wir uns helfen? Bei zu engen Straßen hilft auch autonomes Fahren nicht. Eher das krasse Gegenteil: Anhalten, die Spiegel am eigenen Auto anklappen, aussteigen, per Hand bei den Autos links und rechts anklappen. Ich ärgere mich auch immer öfter, dass ich die Spiegel während der Fahrt zwar elektrisch ausklappen, aber nicht anklappen darf.