Photokina

Spiegelreflexkameras: Canons EOS 7D, die Zweite

Die Gerüchteküche hat es schon lange geflüstert: Ziemlich genau fünf Jahre, nachdem Canon die erste EOS 7D vorgestellt hat, folgt nun endlich der Nachfolger – die EOS 7D Mark II.

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Auf der Pressekonferenz am Vortag des Photokina-Starts zeigte sich Canon sehr stolz, man möchte fast sagen erleichtert, endlich die zweite Generation seiner Profi-DSLR EOS 7D mit APS-C-Sensor vorstellen zu können.

Was aber ist eigentlich neu an der EOS 7D Mark II? Canon selbst hebt vor allem die hohe Serienbildrate hervor. Zehn Bilder pro Sekunde soll die Neue schaffen – bei voller Auflösung, egal ob JPEG oder RAW und ohne Beschränkung in der Anzahl. Die alte 7D brachte es immerhin auch schon auf acht Bilder pro Sekunde. Im Vergleich dazu: Die neue Nikon D750 schafft 6,5 Bilder pro Sekunde, jedoch mit Vollformatsensor. Oder das Canon Flaggschiff, die EOS-1D X bringt es auf zwölf Bilder pro Sekunde im JPEG-Format. Möglich wurde die hohe Bildrate durch einen neu konstruierten Verschluss (er ist für 200.000 Auslösungen ausgelegt), den neuen Spiegelmechanismus sowie den leistungsfähigen Digic-6-Bildprozessor, in der EOS-1D X werkelt noch ein Digic 5+.

Canon EOS 7D Mark II (6 Bilder)

Canon EOS 7D Mark II

Die Canon EOS 7D Mark II kann bis zu zehn Bilder pro Sekunde aufnehmen.
(Bild: Canon)

Zweites Highlight ist der Autofokus mit 65 Autofokuspunkten, die alle als Kreuzsensoren ausgelegt sind (das zentrale Feld sogar als Doppelkreuzsensor). Wie viele davon tatsächlich zur Verfügung stehen, hängt im Wesentlichen von der Lichtstärke des angeschlossenen Objektivs ab. Der zentrale Sensor arbeitet bereits ab -3 EV. Mehrere Sensoren lassen sich zu einer Gruppe zusammenfassen, um die Treffsicherheit bei beweglichen Motiven zu erhöhen.

Die Canon EOS 7D Mark II bietet zwar GPS aber noch kein WLAN.

(Bild: Canon)

Die Auflösung des Bildsensors hat sich nur unwesentlich von zuvor 18 Megapixel auf nun 20,2 Megapixel (5472 × 3648) erhöht. Die Lichtempfindlichkeit wurde von ISO 3200 auf zeitgemäße ISO 16.000 verbessert. Erweitert reicht der Bereich bis ISO 51.200. Die Auflösung des Messsensors für die Belichtung beträgt beeindruckende 150.000 Pixel (RGB und Infrarot) und wertet auch flackernde Lichtquellen und Infrarotlichtquellen aus. Der Messsensor der Nikon D750 bietet 90.000 Pixel (RGB). Der analoge Pentaprismen-Sucher der EOS 7D Mark II bietet eine Bildabdeckung von 100% bei einem Vergrößerungsfaktor von 1,0. Der LCD-Bildschirm ist nach wie vor fest eingebaut und bietet eine Auflösung von 1,04Millionen Subpixeln.

Weiterentwickelt wurden auch die Videoeigenschaften. Gefilmt wird bis Full HD mit 60 Bilder pro Sekunde (1080/60p). Sowohl die Geschwindigkeit des Video-Autofokus als auch die Reaktion des kontinuierlichen Servo-Autofokus lassen sich an der EOS 7D Mark II einstellen. Das entspricht näherungsweise dem Verhalten professioneller Videokameras.

Das Gehäuse besteht aus einer Magnesiumlegierung und ist rundum gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Wie bei der Vorgängerin ist ein Blitz integriert, neu ist ein GPS-Modul, um die Bilder mit Geodaten zu vertaggen. Es gibt nun zwei Schächte für Speicherkarten – einen für SD- und einen weiteren für CF-Karten. Zur EOS 7D Mark II wird es auch einen neuen Batteriegriff geben, der längere Aufnahmezeiten ermöglicht. Die DSLR soll ab November zum Preis von 1700 Euro in den Handel kommen. (pen)