Spielebranche: Entwicklerstudios finden kaum Programmierer

Gerade Programmierer werden gesucht: Viele deutsche Spielestudios haben Probleme, Fachpersonal zu finden. Schuld daran soll auch die Bürokratie sein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 106 Kommentare lesen
Los,Angeles,,Usa,-,January,24,,2022.,Sony,Playstation,5

(Bild: Ksjundra07/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Die deutsche Spielebranche erlebt einen Fachkräftemangel. Gerade Programmierer werden händeringend gesucht, zeigt eine aktuelle Studie des Branchenverbands game. 9 von 10 befragten Spieleunternehmen berichten demnach von Schwierigkeiten, Spieleprogrammierer einzustellen.

Auf Platz 2 der meistgesuchten Spieleentwicklerberufe sind Technical Artists, bei deren Rekrutierung 68 Prozent der befragten Unternehmen Schwierigkeiten haben. Es folgen Producer und Game Designer, deren Einstellung bei 61 respektive 59 Prozent der befragten Unternehmen als herausfordernd beschrieben wird. Am unteren Rand des Spektrums finden sich Community Manager, die 83 Prozent der Spielefirmen ohne Probleme auf dem Bewerbermarkt finden. Die vom Branchenverband veröffentlichten Statistiken beruhen auf einer Mitglieder-Umfrage aus dem Januar 2023, an der sich 84 deutsche Spieleunternehmen beteiligt haben.

Fast 90 Prozent der deutschen Spieleunternehmen haben Probleme, Programmierer anzustellen. Auch die Suche nach Technical Artists und Producern ist für viele Unternehmen eine Herausforderung.

(Bild: game)

Einen Grund für den Mangel an Fachkräften sieht der Branchenverband in bürokratischen Hürden: Obwohl in 8 von 10 deutschen Spieleunternehmen zumindest teilweise ohnehin Englisch gesprochen würde, stellen nur 42 Prozent der Studios Personen an, die von außerhalb der EU kommen. Insgesamt stammen 21 Prozent der Mitarbeiter bei deutschen Spieleunternehmen nicht aus der Europäischen Union. Dass es nicht mehr sind, liege etwa an der fehlenden Anerkennung von Arbeitszeugnissen und der langen Bearbeitungsdauer von Anträgen, schreibt der Branchenverband. Auch Gehaltsuntergrenzen erschweren demnach das Recruiting von Menschen aus Drittstaaten.

"Das starke Wachstum bei der Anzahl von Games-Unternehmen und Beschäftigten in jüngster Zeit zeigt: Der Games-Standort Deutschland ist im Aufschwung. Damit das so bleibt, müssen politisch noch mehr Hürden aus dem Weg geräumt werden", sagt Felix Falk, Geschäftsführer des game.

"Neben der Aufstockung der Games-Förderung gehört dazu auch die Vereinfachung des Fachkräftezuzugs aus Drittstaaten. Zwar können deutsche Games-Unternehmen durch die Förderung inzwischen besser um die weltweit begehrten Fachkräfte konkurrieren. Häufig ziehen sie aber weiterhin den Kürzeren, da die Regelungen für Deutschland zu kompliziert, zeitaufwändig und teuer sind." Bei der anstehenden Novellierung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes sollen daher auch die Bedürfnisse der Spielebranche beachtet werden, fordert Falk.

(dahe)